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Generalversammlung
Noweda: Kampfansage an Versandapotheken
Bei der Apothekergenossenschaft Noweda verlief das zurückliegende Geschäftsjahr positiv. Vergangenen Samstag präsentierte Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Kuck den Mitgliedern bei der Generalversammlung die wichtigsten Ergebnisse des Geschäftsberichts. Zudem betonte er, dass sich Noweda auch in Zukunft für die Apotheken vor Ort einsetzen werde.
Das Geschäftsjahr 2016/2017 der Apothekergenossenschaft Noweda weist durchweg positive Entwicklungen auf. Doch bei den Apotheken läuft nicht alles rund. Das machte Dr. Michael Kuck, seit Januar 2017 Vorstandsvorsitzender der Noweda eG und Nachfolger von Wilfried Hollmann, bei der Generalversammlung am vergangenen Samstag in Essen deutich. Der Europäische Gerichtshof (EuGH), der die Arzneimittelpreisbindung für ausländische Versender außer Kraft gesetzt hat, politische Parteien, die nicht erkennen, wie wichtig die Apotheke vor Ort ist, Krankenkassen, deren Sparmaßnahmen nicht dem Wohl der Patienten dienen, und Publikumsmedien, die den Versandhandel verherrlichen – für Kuck sind es diese vier „Zutaten“, die den deutschen Apotheken stürmische Monate beschert haben.
Den Mitgliedern und Besuchern der diesjährigen Noweda-Generalversammlung blieb nicht verborgen, dass die Apothekergenossenschaft standespolitisch deutlich aktiver geworden ist. Bereits in der Empfangshalle des Essener Kongresszentrums waren die Plakate der Aktion „Sofort vor Ort“ großflächig ausgestellt. Noweda hatte sie unmittelbar nach dem EuGH-Urteil im Oktober letzten Jahres entworfen und an die Mitgliedsapotheken verteilen lassen. Auf ihnen wird die wettbewerbsrechtliche Ungleichbehandlung von ausländischen Arzneimittelversendern und den Apotheken vor Ort allgemein verständlich dargestellt.
In seinem Bericht zeigte Kuck auf, mit welchen Schwerpunkten Noweda die Aktivitäten in den kommenden Monaten fortführen wird. So steht eine Studie in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen „Prof. Kaapke Projekte“ kurz vor ihrer Veröffentlichung. In ihr sind die großen Arzneimittelversender einem Qualitätstest unterzogen worden und hinsichtlich Beratungsleistung oder Einhaltung von Transportanforderungen bewertet worden – mit „erschreckenden Ergebnissen“. Außerdem wolle man die Plakataktion auch auf die Wartezimmer der Arztpraxen ausweiten und in der Noweda-eigenen Kundenzeitschrift mit politischen Leitartikeln auf die Auswirkungen des EuGH-Urteils hinweisen. Kuck betonte, dass auf Anregung einiger Mitglieder aktuell mehr als 50.000 niedergelassene Ärzte angeschrieben worden seien, um ihnen den Sachverhalt und die Gefahren, die sich aus dem EuGH-Urteil für die Apotheken ergeben hätten, zu schildern. Dass sich die Genossenschaft auch weiterhin als Unterstützer ihrer Mitglieder bei Gerichtsverfahren gegen den niederländischen Arzneimittelversender sieht, machte der Vorstandsvorsitzende unmissverständlich deutlich: „Wir freuen uns darauf, die Servicequalität von DocMorris vor Gericht öffentlich zu diskutieren.“
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