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Generalversammlung
Noweda: Kampfansage an Versandapotheken
Übernahme von Ebert+Jacobi war die richtige Entscheidung
Doch für den Noweda-Vorstand gab es auch Positives zu verkünden. Bereits im Vorfeld der Generalversammlung wurde den Mitgliedern der rund 100 Seiten umfassende Geschäftsbericht zugestellt, aus dem Kuck die wichtigsten Zahlen und Entwicklungen erläuterte. Zum Januar 2017 hatte Noweda die vier Niederlassungen des traditionsreichen Pharmagroßhändlers Ebert+Jacobi übernommen. Durch die Integration der Häuser im mittel- und süddeutschen Raum kann Noweda nun deutschlandweit aus 21 Standorten liefern. Durch die Übernahme erhielt die Apothekergenossenschaft über Nacht 2000 neue Geschäftsbeziehungen, 600 neue Mitarbeiter und rund 700 Millionen Euro Mehrumsatz. Insgesamt stieg der Umsatz von Noweda und Ebert+Jacobi zusammen im letzten Jahr um 672 Millionen Euro (+12 Prozent) auf 6,3 Milliarden Euro. Der Marktanteil konnte durch die Übernahme auf über 20 Prozent anwachsen, mehr als 9000 Apothekerinnen und Apotheker sind Mitglied bei Noweda. Durch die Ebert+Jacobi-Übernahme wurden 345 neue Mitglieder im direkten Einzugsbereich gewonnen, bundesweit erhöhte sich die Anzahl um 464 im vergangenen Jahr.
Kuck wies auf den deutlichen Anstieg der Bilanzsumme um 25 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro hin. Der Zuwachs dieser Vermögenswerte sei vor allem auf die Ebert+Jacobi-Übernahme zurückzuführen.
Dividendenzahlung an Mitglieder
Besonders stolz zeigte sich Kuck, dass seit mindestens 25 Jahren keine Kürzungen bei den Ausschüttungen an die Mitglieder vorgenommen werden mussten. Das sei bisher nur sieben der 250 wichtigsten Börsenfirmen in Deutschland gelungen.
Für die Noweda-Mitglieder ergibt sich nach Abzug der Körperschaftssteuer eine Bardividende von 9,35 Prozent für die Grundanteile und 11,22 Prozent für die freiwilligen Anteile. Voraussetzung ist aber, dass der Jahresumsatz des jeweiligen Mitglieds mit Noweda über 360.000 Euro liegt. Bei weniger Umsatz sieht die Satzung vor, dass die Ausschüttung – wie bei investierenden Mitgliedern – nur 75 Prozent der Dividende beträgt.
Noweda unterstützt Vor-Ort-Apotheken
Dass der wirtschaftliche Erfolg von Noweda maßgeblich vom Apothekenmarkt abhängt und dieser wiederum von der Haltung der Politik, war dem Vorstandsvorsitzenden wichtig zu betonen. „Vor allem stellt sich die Frage, ob es endlich zum längst überfälligen Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln kommt.“ Diese politische Forderung hatte Noweda erst vor Kurzem mit einem Gutachten untermauert. Der Gesundheitsökonom Professor Dr. Uwe May, die Politikwissenschaftlerin Cosima Bauer und der Jurist Dr. Heinz-Uwe Dettling wiesen darin nach, dass der Arzneimittelversand aus dem EU-Ausland den Vor-Ort-Apotheken in Deutschland schadet. Selbst bei einem Marktanteil des Versandhandels an rezeptpflichtigen Arzneimitteln im einstelligen Prozentbereich wären rund 2000 Vor-Ort-Apotheken in ihrer Existenz gefährdet.
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