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Zyto-Verbandschef Klaus Peterseim
„Unangekündigte Apotheken-Kontrollen würden tadellos funktionieren“
„Absurde Argumentation“ der Verteidiger
DAZ.online: Sind Kontrollen von Rückläufern eine Möglichkeit, um Manipulationen aufzudecken?
Peterseim: Aus meiner Sicht müssten die Proben in der Arztpraxis oder im Auslieferungsfahrzeug der Apotheke genommen werden: Wenn man die Rückläufer erst abholt, wenn sie wieder in der Apotheke sind, könnte ein Betrüger sie fälschen oder unterschlagen.
DAZ.online: Die Verteidigung des Bottroper Apothekers argumentiert ja, dass die Analysenmethoden wissenschaftlich nicht valide seien.
Peterseim: Diese Argumentation fand ich interessant. Selbstverständlich gibt es verlässliche Analysenmethoden, sonst würde das Arzneimittel gar nicht zugelassen – die Analysenmethode gehört zu den Zulassungsunterlagen. Wenn keine wissenschaftlich fundierte und validierte Analysenmethode für Gehalt und Reinheit der Substanz vorgelegt werden kann, ist eine Zulassung eines Arzneimittels von vornherein nicht möglich. Ich fand es sehr abenteuerlich, dass die Verteidiger sich auf so eine absurde Argumentation eingelassen haben. Das ist Unsinn.
DAZ.online: Aber es dauert ja teilweise einige Tage, bis die gezogenen Proben analysiert werden. Sind die Untersuchungen dann noch zuverlässig?
Peterseim: Bei allen Arzneimitteln gibt es Zerfallsprozesse, diese laufen in ganz unterschiedlicher Geschwindigkeit ab. Die entscheidende Frage ist, ob man aufgrund des gefundenen Gehaltes des Wirkstoffes und seiner Abbauprodukte unter Berücksichtigung der verstrichenen Zeit auf den ursprünglichen Wirkstoffgehalt schließen kann. Das kann ich im Einzelnen nicht beantworten, aber es ist sicher in vielen Fällen möglich. Die Wirkstoffe lösen sich ja in den meisten Fällen nicht in Luft auf.
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