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Heil- und Hilfsmittel
DAK und Barmer verteidigen Ausschreibungspraxis
Die Barmer und die DAK haben Vorwürfe zurückgewiesen, nach denen ihre Ausschreibungen im Heil- und Hilfsmittelbereich zu sehr den Preis in den Fokus stellten. Einem Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge sollen die Kassen gegen ein neues Gesetz verstoßen, nach dem der Preis höchstens 50 Prozent bei der Vergabeentscheidung ausmachen darf. Die Kassen sollen den Preis höher gewichtet haben – die Kassen bestreiten das auch nicht, weisen aber auf Qualitätskriterien hin.
Der FAZ-Recherche zufolge sollen viele Heil- und Hilfsmittelverträge der Krankenkassen nicht zweckmäßig sein. Der Grund: Die Kassen überschreiten angeblich eine neue gesetzliche Regelung, nach der der Preis bei der Vergabe maximal 50 Prozent der Entscheidung ausmachen darf. Laut FAZ hat das Bundesversicherungsamt inzwischen eine Prüfung der Verträge veranlasst. Unter anderem soll es um Verträge zur Wundversorgung sowie für Beatmungs- und Atemtherapiegeräte gehen. Bei der Barmer soll der Preis laut FAZ in einigen Verträgen mit 90 Prozent gewichtet worden sein, bei der DAK waren es demnach 80 Prozent.
Die Barmer hat diesen Vorwurf nun zurückgewiesen. Bei der Ausschreibung für Beatmungs- und Atemtherapiegeräte seien alle wichtigen Qualitätsanforderungen verpflichtend festgeschrieben, teilte Barmer-Chef Christoph Straub mit. Straub wörtlich: „Für uns steht die qualitativ hochwertige Versorgung der Patientinnen und Patienten im Vordergrund. In unserer Ausschreibung sind deshalb alle wichtigen Qualitätsanforderungen als Vorgabe an die Leistungserbringer bereits in der Leistungsbeschreibung, also den verpflichtenden Vertragsinhalten, festgeschrieben.“
Die Barmer verweist auch auf ein Gerichtsurteil zu dem Thema. Die Erste Vergabekammer des Bundes habe unlängst bestätigt, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis bei der Ausschreibung der Barmer für Atemtherapiegeräte korrekt sei. „Weil wir in unseren Ausschreibungen den Qualitätsaspekt bereits in der Leistungsbeschreibung fixieren, werden unqualifizierte Produktangebote von vornherein ausgesiebt“, so Straub. So werde verhindert, dass Patienten minderwertige Geräte erhalten.
So wie im Generika-Bereich schreiben die Kassen auch die Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln aus. Erst kürzlich hat der Gesetzgeber allerdings neue Regelungen in diesem Bereich beschlossen. Ziel des Heil- und Hilfsmittelgesetzes war es eigentlich, dass bei den Ausschreibungen der Kassen die Qualität eine größere Rolle spielen soll als vorher.
1 Kommentar
Dak
von Frank ebert am 08.01.2018 um 18:12 Uhr
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