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Pharmacon Schladming
Warum Depot-Antipsychotika oft die bessere Wahl sind
Mehr als die Hälfte der ambulanten Schizophrenie-Patienten ist nicht adhärent. Insbesondere plötzliches Absetzen kann gravierende Folgen haben. Depot-Antipsychotika können das Problem lösen. Doch nicht nur aus diesem Grund favorisiert Professor Martina Hahn vom Vitos Klinikum Rheingau die langwirksamen Varianten. Warum sie sie noch für die bessere Wahl hält, hat sie auf dem Pharmacon in Schladming erklärt.
Etwa 50 Prozent der Schizophrenie-Patienten nehmen mindestens 30 Prozent ihrer verordneten Arzneimittel nicht ein. 50 bis 60 Prozent der ambulanten Patienten sind nicht adhärent und 90 Prozent sind zumindest teilweise nicht adhärent. Diese erschreckenden Zahlen präsentierte Professor Martina Hahn, die als Apothekerin am Vitos Klinikum Rheingau, einer psychiatrischen Einrichtung arbeitet, zu Beginn ihres Pharmacon-Vortrags.
Warum das so ist? Zum einen werde oft wegen Nebenwirkungen abgesetzt, zum anderen – und das erklärt die große der Zahl der partiell Non-Adhärenten – seien die Einnahmeregime oft komplex. So verteile sich beispielsweise die Clozapin-Einnahme auf vier Zeitpunkte. „Wann haben sie das letzte Mal versucht, ein Arzneimittel dreimal täglich zu nehmen“, fragt sie das Auditorium, um das Problem zu verdeutlichen.
Erschwerend komme hinzu, dass Schizophrenie-Patienten sehr oft kognitiv beeinträchtigt seien und keinen strukturierten Tagesablauf haben – viele von ihnen seien nämlich nicht mehr in der Lage, auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bestehen. Plötzliches Absetzten der Medikation habe fatale Folgen. „Das ist wie, wenn sie bei Vollgas die Handbremse lösen“, erklärt Hahn. Es komme zu einem Rebound mit Psychosen, Manie, Agitation oder Entzugsdyskinesien. Ein ganz typisches Symptom sei auch Speichelfluss – einer überschießende Reaktion, weil die Blockade der H1-Rezeptoren plötzlich wegfällt.
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