Koalitionsverhandlungen

Hennrich: Einheitliche Gebührenordnung für Ärzte

Berlin - 24.01.2018, 07:00 Uhr

CDU-Arzneimittelexperte und kommisarischer gesundheizspolitischer Sprecher Michael Hennrich. (Foto: Külker)

CDU-Arzneimittelexperte und kommisarischer gesundheizspolitischer Sprecher Michael Hennrich. (Foto: Külker)


Die SPD bekommt bei ihrer Forderung nach einer Vereinheitlichung der Arzthonorare immer mehr Unterstützung aus der CDU. „Viele Wähler nehmen die ambulante Versorgung als Zwei-Klassen-Medizin wahr. Eine Änderung durch eine einheitliche Gebührenordnung wäre deshalb notwendig“, sagte der kommissarische gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Michael Hennrich, den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Südwest Presse und Märkische Oderzeitung).

Hennrich, der in der Unionsfraktion auch Berichterstatter für die Themenbereiche Arzneimittel und Apotheken ist,  sagte weiter: Dies wäre allerdings „ein sehr ambitioniertes Projekt“, dessen vollständige Realisierung bis zu zehn Jahre dauern könnte. Zudem dürften die vereinheitlichten Honorare nicht zulasten der Ärzte gehen, die Gesamt-Honorarsumme dürfe also nicht schrumpfen.

Der SPD-Sonderparteitag hatte die Parteiführung am vergangenen Wochenende aufgefordert, in den Verhandlungen über eine neue große Koalition mehrere Punkte durchzusetzen. Dazu gehört – neben der Abschaffung von grundlos befristeten Arbeitsverhältnissen und einer „weitergehenden Härtefallregelung“ für den Familiennachzug von Flüchtlingen – die Überwindung der „Zwei-Klassen-Medizin“.

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Am gestrigen Dienstag hatte Unions-Fraktionschef einen ähnlichen Vorstoß gebracht. Noch bevor das erste Wort in den Koalitionsverhandlungen gesprochen wurde, sagte Kauder Kauder den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Bei der Gesundheitsversorgung will natürlich auch die Union Verbesserungen.“ Zwar lehne er die komplette  Vereinheitlichung der Ärztehonorare ab. „Eine pauschale Angleichung der Ärztehonorare würde vermutlich fünf Milliarden Euro kosten“, sagte er. Dagegen wären „höhere Honorare für die Behandlung von Kassenpatienten“ aus seiner Sicht „ein sinnvolles Instrument“.


bro / dpa
brohrer@daz.online


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