Bundestag

Sabine Dittmar ist gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion

Berlin - 30.01.2018, 17:30 Uhr

Die SPD-Politikerin und Ärztin aus Bayern wird gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. (Foto: Külker)

Die SPD-Politikerin und Ärztin aus Bayern wird gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. (Foto: Külker)


Die SPD-Bundestagsfraktion hat am heutigen Dienstagabend eine Personalentscheidung getroffen, die auch viele Apotheker interessieren dürfte: Die SPD-Politikerin Sabine Dittmar, die in der vergangenen Legislaturperiode Berichterstatterin für das Thema Apotheken war, ist neue gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. 

Nach Informationen von DAZ.online setzte sich Dittmar in einem Wahlkrimi gegen den ehemaligen Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses, Edgar Franke, durch. Am Vormittag hatte es schon in der neunköpfigen Arbeitsgruppe Gesundheit der SPD eine enge Abstimmung gegeben. Dort soll sich sogar Franke noch gegen Dittmar durchgesetzt haben. Allerdings war das Resultat so knapp, dass die Personalie in der Fraktionssitzung am Abend erneut zur Abstimmung gebracht wurde. Und hier gewann Dittmar deutlich: Dem Vernehmen nach soll sie 89 Stimmen der SPD-Bundestagsabgeordneten bekommen haben, Franke nur 51. Hilde Mattheis, die ehemalige gesundheitspolitische Sprecherin, soll ihre Bewerbung demnach zurückgezogen haben.

Sabine Dittmar ist ausgebildete Kinderpflegerin, später absolvierte sie ein Medizinstudium und eröffnete mit ihrem Mann in ihrer unterfränkischen Heimat eine Hausarztpraxis. Ihre politische Karriere begann 2008, als sie bei der Landtagswahl in Bayern über den Wahlkreis Bad Kissingen in das Münchener Parlament gewählt wurde. In den Bundestag zog die 53-jährige Medizinerin erstmals 2013 ein, damals über die Landesliste der SPD Bayern. Auch bei der Bundestagswahl 2017 gewann sie erneut ein Mandat über die Landesliste.

Für Dittmar ist die Wahl zur gesundheitspolitischen Sprecherin ein großer Karrieresprung: Schon in ihrer zweiten Legislaturperiode übernimmt sie nun eine der gesundheitspolitischen Schlüsselrollen in der SPD. In ihrer ersten Legislaturperiode war Dittmar Mitglied im Gesundheitsausschuss und innerhalb der AG Gesundheit zuständig für alle Themen rund um das Thema Apotheke. 

Bei Apothekern Lob und Kritik

Bei den Apothekern erntete sie in den vergangenen vier Jahren sowohl Lob als auch Kritik. Zu Beginn der Legislaturperiode setzte sich die Medizinerin vehement dafür ein, dass die Rezepturhonorare und die Vergütung für die BtM-Abgabe erhöht werden. Letztlich lohnte sich Dittmars Mühe in diesem Bereich: Mit dem Arzneimittelversorgungs-Stärkungsgesetz winkte der Bundestag die höhere BtM-Vergütung sowie das neue Rezeptur-Honorar durch.

Kritisch wurde im Apothekenlager hingegen Dittmars Verhalten nach dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung gesehen. In einem Interview nach dem Urteil erklärte Dittmar gegenüber DAZ.online, dass man schnell handeln müsse, damit es zu keinen Veränderungen im Markt komme. Schon damals betrachtete sie das von der Union geforderte Rx-Versandverbot aber als Fehler.

In den folgenden Monaten betonte Dittmar immer wieder, dass ein Verbot des Rx-Versandes insbesondere wegen der sogenannten Spezialversender keine Option sei. Aus Sicht der SPD-Expertin wäre durch ein Versandverbot die Versorgung von Patienten in Gefahr, die auf solche Spezialversender angewiesen sind. Auch die Auswirkungen des Verbots auf den Botendienst der Apotheker wollte Dittmar nicht hinnehmen.

In ihrer neuen Rolle hat Dittmar nun Zugriff auf die gesundheitspolitischen Referenten der SPD-Bundestagsfraktion und ist auch für die Medien eine der ersten Ansprechpartner in Sachen Gesundheitspolitik. Sollte es zu einer Großen Koalition kommen, würden Dittmar und ihr Büro zudem zu einer wichtigen Schaltzentrale zwischen der Fraktion und dem Ministerium werden.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Au fein...

von Christiane Patzelt am 31.01.2018 um 7:17 Uhr

...da knallen bei DocMorris und shop-apotheke bestimmt die Sektkorken und wir Mädels können zugucken, wie eine Frau (oder 2 mit Frau Maag) fleißig Frauenarbeitsplätze vor Ort vernichtet.....Danke im Voraus für Nichts!

Aber wie heißt es so schön?
Haste Kacke am Hacken, haste Kacke am Hacken.

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