Umfrage

Jeder zweite Arzt befürwortet Cannabis-Legalisierung

Berlin - 08.02.2018, 10:00 Uhr

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass jeder zweite Arzt eine Cannabis-Freigabe befürwortet. (Bld: Michael / stock.adobe.com)

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass jeder zweite Arzt eine Cannabis-Freigabe befürwortet. (Bld: Michael / stock.adobe.com)


Parteien bewerten BDK-Vorschlag unterschiedlich

In der Politik hat das Thema Cannabis-Freigabe erneut Fahrt aufgenommen. Die Linksfraktion im Bundestag begrüßt die Forderung des BDK und will ein Ende des Cannabis-Verbots in Deutschland durch eine fraktionsübergreifende Initiative erreichen. „Ziel muss es sein, die Kriminalisierung der Konsumenten zu beenden, die Verbreitung von Cannabis zu kontrollieren sowie den Gesundheits- und Jugendschutz in der Bevölkerung zu verbessern“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Jan Korte am vergangenen Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. 

Gemeinsam mit den Grünen hatten die Linken bereits Ende Janaur ihre Zustimmung zu dem Antrag der FDP-Bundestagsfraktion, Cannabis in kontrollierten Modellprojekten freizugeben, signalisiert. Mindestens eine weitere Fraktion müssten die Linken und Grünen jedoch von ihrem Vorhaben überzeugen, um im Falle einer Abstimmung eine Mehrheit zu erlangen.

Die Union ist von dem Vorschlag des BDK nach Angaben der Frankfurter Rundschau nicht überzeugt. „Unser Kampf gegen illegale und harte Drogen wird nicht leichter, wenn wir eine Einstiegsdroge legalisieren“, sagte der Vize-Vorsitzende für den Bereich „Innen und Recht“ der Unions-Bundestagsfraktion, Stephan Harbarth (CDU), der Zeitung.

Auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), hatte nach Angaben der Zeitung „Welt“ der BDK-Forderung zur Cannabis-Legalisierung eine klare Absage erteilt. „Ich werde nicht tatenlos dabei zuschauen, wie Jugendliche im wahrsten Sinne des Wortes ihre Zukunftsperspektiven verkiffen", sagte Mortler der „Welt".



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Die Union und das Thema Hanf

von schroedinger am 13.02.2018 um 16:02 Uhr

„Ich werde nicht tatenlos dabei zuschauen, wie Jugendliche im wahrsten Sinne des Wortes ihre Zukunftsperspektiven verkiffen", sagte Mortler der „Welt".

Dieser Posten ist seit je her fehlbesetzt. Ob Frau Bätzing oder Mortler, sie tun sich immer wieder durch Ignoranz und Unwissen hervor. Niemand spricht zb. davon, Jugendlichen unter 18 Jahren das Kiffen zu erlauben oder zu ermöglichen. Im Gegensatz zum Status Quo, ermöglicht eine geregelte Abgabe und die Organsisation in Vereinen oä. erst effektiven Jugendschutz. Der Dealer im Park oder sonstwo fragt generell eher nicht nach dem Ausweis...

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Tja

von t0rf am 09.02.2018 um 5:06 Uhr

"Nur zwölf Prozent der befragten Mediziner haben sich für ein komplettes Cannabisverbot ausgesprochen." Das ist ein Schlag ins Gesicht für jene Patienten, die keine therapeutische Alternative haben.

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