BfR-Höchstmengenempfehlung (Teil 4)

Nahrungsergänzungsmittel: Welche, wann und für wen? (4)

Stuttgart - 01.03.2018, 11:05 Uhr

Manche Erkrankungen führen zu einer verminderten Nährstoffaufnahme und / oder zu einem erhöhten Nährstoffbedarf. (Foto: Photographee.eu / stock.adobe.com)

Manche Erkrankungen führen zu einer verminderten Nährstoffaufnahme und / oder zu einem erhöhten Nährstoffbedarf. (Foto: Photographee.eu / stock.adobe.com)


Welche Nahrungsergänzungsmittel kann man in der Apotheke wann und wem guten Gewissens empfehlen? In Teil 1, 2 und 3 war zu lesen, was in der Beratung von gesunden Erwachsenen (inklusive Schwangeren) und Kindern zu Nahrungsergänzungsmitteln nicht fehlen sollte. Wie sieht es aber bei bestimmten Risikogruppen aus? Zwei Wissenschaftler aus Harvard und das BfR helfen bei der Beratung in der Apotheke.

Anfang des neuen Jahres hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) seine Höchstmengenvorschläge für Nahrungsergänzungsmittel (NEM) von 2004 aktualisiert. Sie sollen in Deutschland die Grundlage für die Schaffung von gesetzlichen Regelungen bilden und können jetzt schon für die Beratung in der Apotheke hilfreich sein. In der Apotheke stellt sich aber nicht nur regelmäßig die Frage danach, wie viel sondern vor allem auch welche Nahrungsergänzungsmittel überhaupt sinnvoll sind. Möglichst knapp und praxisnah haben ebenso zu Beginn des Jahres zwei Wissenschaftler aus Harvard im Journal JAMA versucht diese Frage  zu beantworten. Grundsätzlich gilt, dass eine ausgewogene Ernährung Nahrungsergänzungsmittel unnötig machen kann. Wer jedoch an Erkrankungen leidet, die die Nährstoffabsorption oder –metabolisierung beeinflussen, kann seinen Bedarf nicht allein über die Nahrung decken.

In diesem Zusammenhang heben die Wissenschaftler im JAMA-Artikel drei Fälle hervor: Nach einer bariatrischen Operation müssten fettlösliche Vitamine, B-Vitamine, Eisen, Calcium, Zink, Kupfer, Multivitamin und –mineralstoffpräparate supplementiert werden. Vitamin B12 muss bei der Perniziösen Anämie supplementiert werden (1-2 mg/Tag oral oder 0,1-1 mg/Monat intramuskulär). Zu den bekannteren Erkrankungen, die eine erhöhte Vitamin-Zufuhr erfordern, zählen Morbus Crohn, entzündliche Darmerkrankungen und Zöliakie: dann seien Eisen, B-Vitamine, Vitamin D, Zink und Magnesium wichtig.  



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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