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Die Verordnungszahlen von Protonenpumpenhemmern sind in den letzten Jahren rasant angestiegen. Die Wirkstoffe sind aufgrund ihrer Effizienz sehr geschätzt und zudem sind sie essenzieller Bestandteil einiger Therapien. Die Anwendung ist aber nicht ohne Probleme – gerade in der Langzeittherapie. Der Frage, welche Rolle dem Apotheker zukommt, um die Therapie mit Protonenpumpenhemmern optimal zu gestalten, geht Prof. Dr. Martina Düfer auf dem Wissenschaftlichen Kongress im Rahmen der INTERPHARM 2018 nach.
Protonenpumpenhemmer (PPI) gehören heute zu den am häufigsten verordneten Arzneimitteln und sind unverzichtbarer Bestandteil einer Therapie zur Eradikation von Helicobacter pylori oder bei der Behandlung schwerer Reflux-Erkrankungen. Sie werden als sehr effiziente Arzneistoffe geschätzt und zeichnen sich durch eine lange Wirkdauer, sowie durch das Fehlen von Rebound-Effekten aus. Obwohl der Wirkmechanismus von Omeprazol und Co. ein genau definiertes Ziel trifft, nämlich die Produktion von Salzsäure durch die Belegzellen des Magens, ist ihr Einsatz nicht ohne Probleme. Vor allem in der Langzeittherapie werden verschiedene unerwünschte Effekte diskutiert, deren genaue Ursachen häufig (noch) nicht bekannt sind. Diese reichen von einem erhöhten Risiko für Demenz, Osteoporose und Infektionen über die Entstehung einer chronischen Niereninsuffizienz bis hin zu einer fortschreitenden Schädigung der Leber. Die teils kontroverse Studienlage erschwert die Erstellung eindeutiger Therapieempfehlungen. Durch die Entlassung von (Es)Omeprazol und Pantoprazol aus der Verschreibungspflicht, besteht zudem das Risiko einer unkontrollierten bzw. dem Arzt gar nicht bekannten Einnahme im Rahmen der Selbstmedikation. Dem Apotheker kommt bei der Therapiebegleitung eine besonders wichtige Rolle zu, um den Einsatz der „Alleskönner“ optimal zu gestalten.
Prof. Dr. Martina Düfer studierte Pharmazie in Heidelberg und promovierte am Pharmazeutischen Institut der Universität Tübingen. Nach ihrer Habilitation im Jahr 2006 übernahm sie eine Vertrettungsprofessur an der Universität Halle. Seit 2012 ist sie Professorin für Pharmakologie und Toxikologie am Institut für pharmazeutische und Medizinische Chemie der Universität Münster.
Programm-Info:
Alleskönner Protonenpumpenhemmer - Prof. Dr. Martina Düfer, Münster
Am Freitag, 16. März 2018, 11:30 Uhr auf dem Wissenschaftlichen Kongress anlässlich der Interpharm in Berlin.
Das ausführliche Programm des
ApothekenrechtTags und der Interpharm finden Sie hier oder unter
www.interpharm.de.
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