FDA

US-Behörde warnt vor unseriösen Grippemitteln aus dem Internet

Berlin - 05.03.2018, 15:25 Uhr

FDA-Chef Scott Gottlieb warnt die Konsumenten während der Grippewelle vor unseriösen Grippemitteln und illegalen Versandapotheken. (Foto: Imago)

FDA-Chef Scott Gottlieb warnt die Konsumenten während der Grippewelle vor unseriösen Grippemitteln und illegalen Versandapotheken. (Foto: Imago)


Auch in den USA schlägt die Grippe in diesem Winter heftig zu. Die amerikanische Aufsichtsbehörde FDA hat dies zum Anlass genommen, die Bevölkerung davor zu warnen, auf die Werbeversprechen unseriöser, nicht zugelassener Heilmittel gegen Grippe hereinzufallen. Noch viel schlimmer ist es in den Augen der FDA gefälschte Antiviralia von Internetanbietern zu kaufen, die sich als legale Online-Apotheken ausgeben. Eine Warnung, die sich auf Europa übertragen lässt.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA warnt derzeit vor gefälschten und nicht zugelassenen Grippe-Medikamenten. Einer Mitteilung der Behörde zufolge nutzen einzelne Anbieter die derzeit grassierende Grippewelle dazu, unseriöse Produkte im Markt zu bewerben. Wörtlich erklärte FDA-Chef Scott Gottlieb: „Wir verstehen, dass die Grippewelle in dieser Saison die Menschen beschäftigt. Während die Grippe auch weiterhin Menschen krank macht – und auch für Todesfälle verantwortlich ist – gibt es skrupellose Akteure, die von nichtsahnenden Konsumenten profitieren wollen, indem sie gefälschte Produkte bewerben, die von der FDA nicht als sicher und effektiv eingestuft worden sind.“

Solche Produkte können laut FDA sowohl im Internet als auch im Einzelhandel angeboten werden. Die Konsumenten sollten daher auf „verräterische Anzeichen“ achten. Grippe-Patienten sollten zudem schnellstmöglich einen Heilberufler aufsuchen, um gegebenenfalls ein Arzneimittel verordnet zu bekommen. Offenbar werben die von der FDA angesprochenen Firmen mit klaren Heil-Aussagen bezüglich der Grippe. Denn die Behörde weist in ihrer Mitteilung ausdrücklich darauf hin, dass Konsumenten sich darüber im Klaren sein sollten, dass es „keine legal vertriebenen OTC-Medikamente zur Grippe-Behandlung oder deren Prävention gibt“. OTC-Präparate könnten immer nur Symptome der Grippe, wie etwa Fieber oder Husten therapieren.

Konkret warnt die FDA vor den folgenden Aussagen: „Reduziert die Schwere und die Länge der Erkrankung“, „Stimuliert das Immunsystem auf natürliche Weise, ohne Grippeimpfung“, „Sichere und effektive Alternative zur Grippeimpfung“ oder „Effektive Heilung von der Grippe“.

Welche Online-Apotheken sollte man meiden?

Die FDA warnt die Öffentlichkeit regelmäßig vor einzelnen unsicheren oder gefälschten Produkten. Aus Sicht der Behörde liegt eine Ursache des Problems im zunehmenden Arzneimittelvertrieb über illegale Online-Apotheken. Wörtlich erklärt die Behörde dazu: „Online-Apotheken stellen für Betrüger eine Möglichkeit dar, von nichtsahnenden Konsumenten zu profitieren. Es gibt auch Online-Apotheken, die anti-virale Arzneimittel, wie etwa Tamiflu, zu rabattierten Preisen und ohne Rezept verkaufen. Wir warnen die Konsumenten davor, solche Präparate zu kaufen.“

In dem Abschnitt „Beware of pharmacies that…“ beschreibt die Behörde Internetapotheken, vor denen man als Patient lieber Abstand halten sollte. Konkret betreffe das solche Anbieter, die Rx-Ware ohne Rezept verkaufen, die keine in den USA gemeldeten Apotheker zur Beratung beschäftigen, die extrem günstige und unrealistische Preise anbieten und solche, die von außerhalb der USA agieren. Und weiter: „Es gibt zwar legale Internetapotheken, aber ebenso gibt es viele Websites, die wie professionelle und legitimierte Online-Apotheken aussehen, aber in Wirklichkeit von Fälschern betrieben werden.“

Grundsätzlich empfiehlt die Behörde daher: „Wir raten den Konsumenten, Arzneimittel in einer Vor-Ort-Apotheke zu kaufen, oder nur bei Online-Apotheken, die für Rx-Arzneimittel ein gültiges Rezept verlangen, das von einem Arzt oder anderen Heilberufler ausgestellt wurde.“ Eine Warnung, die sich zu großen Teilen auf Europa übertragen lässt. 



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