Kommentar

Homöopathisches Nicorette-Spray? Gefunden auf Otto.de

Stuttgart - 07.03.2018, 16:30 Uhr

In der Rubrik „Haushalt“ bietet Otto.de auch Arzneimittel an. (Screenshot: otto.de / PTAheute.de)

In der Rubrik „Haushalt“ bietet Otto.de auch Arzneimittel an. (Screenshot: otto.de / PTAheute.de)


Wer ist für das Angebot zuständig?

Für das Angebot, so ein Sprecher des Konzerns, sei alleine die Versandapotheke mycare.de zuständig, die mit dem Hamburger Versandhaus zusammenarbeitet. Auch für den Verkauf der Arzneimittel und den Versand ist die Versandapotheke um Apotheker Christian Buse verantwortlich. Der Bestellprozess läuft zwar über die Otto-Website, die Ware wird jedoch direkt aus Lutherstadt Wittenberg versendet und auch die Rechnung wird von der Versandapotheke ausgestellt. Es gelten ebenfalls die AGB der Robert-Koch-Apotheke mycare.de.

Otto-Group als Online-Riese

Otto.de und damit der Versandhandel sind nur ein kleiner Teil des großen Konzerns „Otto Group“. Vom Spielzeug-Shop über den SaaS-Anbieter bis hin zur Open-Commerce-Plattform. Das Portfolio deckt die ganze Bandbreite des Einzelhandels ab. Mehr als 123 einzelne Gesellschaften, darunter die in Deutschland bekannten bonprix, limango, myToys, SportScheck und der Zusteller Hermes gehören zur Gruppe. Nach eigenen Angaben gehört Otto zu den weltweit größten Onlinehändlern.

mycare.de - Versandapotheke in Sachsen-Anhalt

2001 gründeten die Apotheker Christian und Matthias Buse einen Versandhandel für Gesundheitsprodukte, heute mycare.de, da die elterliche Apotheke in einer sachsen-anhaltinischen Kreisstadt nur begrenzte Wachstumsmöglichkeiten hatte und die Brüder somit keine langfristige Perspektive sahen. Daraus entsteht dann die Idee, Heil- und Pflegemittel nicht nur den Kunden vor Ort anzubieten, sondern deutschlandweit über das Internet.



Cornelia Neth, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Mischmasch

von Ben Schäfer am 07.03.2018 um 17:36 Uhr

So Sachen wie Tonsipret sind aber gerade genau schuld an jener Verwirrung. Guckt man auf die Packung steht da nämlich homöopathisches Arzneimittel. Dabei handelt es sich um eine so niedrige Potenz (=hohe Konzentration), dass man eigentlich von einem direkten phytopharmakologischen Effekt sprechen muss. Wodurch ist das möglich? Durch die undurchsichtige Verfahrensweise der Zulassungen von Homöopathika und der bunten Vermischung von (wirkstofflosen) Hoch-und (extrakthaltigen) Niederpotenzen. Und dass Capsaicin warm im Mund wird hat in der Tat rein gar nichts mit dem Prinzip Homöopathie zu tun. Der Laie denkt dann aber: „Aha, wird warm im Mund, also wirkt Homöopathie, weil es ja draufsteht“. Eine klassische Irreführung von Verbrauchern und leider auch einigen Leuten vom Fach.

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