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DAV-Chef Fritz Becker
„Wir brauchen den Versandhandel nicht für die Landversorgung“
Impfstoffstreit im Nordosten
Für leichte Spannungen sorgte das Thema Impfstoffversorgung. BPI-Chef Martin Zentgraf, AOK-Chef Martin Litsch und Becker stritten sich um den neuen Vertrag der AOK Nordost mit dem Berliner Apotheker-Verein sowie der Apothekervebände Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zu Grippeimpfstoffen. Ein Tochterunternehmen des Berliner Apotheker-Vereins hat jüngst mit dem Hersteller Mylan einen Versorgungsvertrag abgeschlossen. Zentgraf wies auf die noch sehr junge Gesetzgebung zu Impfstoffausschreibungen hin. Zur Erklärung: Der Bundestag hatte mit dem Arzneimittelversorgungs-Stärkungsgesetz (AMVSG) beschlossen, dass Kassen mit Herstellern keine Rabattverträge mehr über Impfstoffe abschließen dürfen.
Mit Blick auf die aktuellen Nordost-Verträge erklärte Zentgraf: Es war die Intuition des Gesetzgebers, keine Konzentration im Markt mehr zu haben, egal wo ausgeschrieben wird.“ In Richtung Becker sagte er: „Nach meinen Informationen gibt es im Nordosten nur einen Hersteller und keine Auswahlmöglichkeiten.“
Fritz Becker betonte in seiner Replik, dass die Sicherstellung der Versorgung den Apothekern am wichtigsten sei. Schließlich sei auch er als ein Gegner von Exklusiv-Ausschreibungen bekannt. Becker weiter: „Mein Kollege Bienfait aus Berlin hat mich darauf hingewiesen, dass es Ausweichmöglichkeiten gibt. Nach meinen Informationen ist die Versorgung also sichergestellt.“
AOK-Chef Martin Litsch beschwerte sich darüber, dass den Kassen in der Vergangenheit einige Möglichkeiten genommen worden seien, um wettbewerbliche Strukturen zu schaffen. Was die Verträge der AOK Nordost betrifft, erklärte der Chef des Bundesverbandes, dass man diese Frage besser an die Kollegen der AOK Nordost richten solle. Als er noch Chef der AOK NordWest war, habe er sich dafür eingesetzt, dass immer nur die Impfstoffe ausgeschrieben wurden, die vorher vom Paul-Ehrlich-Institut empfohlen worden waren.
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