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Mein liebes Tagebuch

Stuttgart - 25.03.2018, 08:00 Uhr

Rx-Versandverbot erst im Herbst, vielleicht, mal sehen. Will es Spahn? (Foto: Andi Dalferth) 

Rx-Versandverbot erst im Herbst, vielleicht, mal sehen. Will es Spahn? (Foto: Andi Dalferth) 


20. März 2018 

WhatsApp, der zu Facebook gehörende Instant-Messaging-Dienst, ist eine App zur Übermittlung von Textnachrichten, Bild-, Video- und Ton-Dateien und mehr, äußerst beliebt bei den Nutzern. Er ist einfach, schnell und kann mehr als eine SMS. Allerdings hat die App auch ein paar Haken. Wer sie nutzen will, muss zustimmen, dass sie auf die Adressdateien samt Telefonnummern etc.  zugreifen darf, die auf dem jeweiligen Smartphone liegen. Also, der Adressdaten-Schatz wandert nach Kalifornien, der Mutterkonzern Facebook und Mark Zuckerberg freuen sich und sagen Danke für die kostenlosen Dateien, die man gerne für die Personalisierung von Werbung verwendet. Und was ist mit den übermittelten Nachrichten und sonstigen Dateien? Die laufen auch über die kalifornischen Server, sollen angeblich allerdings seit April eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung aufweisen, so dass sie nur Sender und Empfänger lesen können. Heißt es. Ob es da Schlupflöcher gibt - wer weiß das schon. Der Facebook-Datenskandal von dieser Woche zeigte, wie es um die Sicherheit von Daten bei diesem Konzern bestellt ist. So, mein liebes Tagebuch, können vor diesem Hintergrund eigentlich sensible Daten wie z. B. ein Rezept per WhatsApp vom Kunden an die Apotheke gesandt werden? Kann man das den Kunden guten Gewissens empfehlen. Wohl kaum. Dieser Ansicht und sogar Überzeugung sind im Übrigen auch unsere Datenschützer. Sie raten den Apotheken dringend davon ab, ihren Kunden WhatsApp anzubieten – auch wenn es noch so bequem für die Kunden sein mag, auch wenn es noch ao win cooles digitales Image ausstrahlt. Und klare Aussage von einem Datenschutz-Experten mit Blick auf die ab 25. Mai geltende Datenschutzverordnung dazu: „Nach neuem Recht ist von WhatsApp-Bestellungen noch mehr abzuraten als nach altem Recht“. Mein liebes Tagebuch, das Risiko vor Gericht zu landen, wenn man dem Kunden WhatsApp-Bestellungen ermöglicht, ist ab Mai mehr als hoch. Dabei muss das doch gar nicht sein, gibt es doch verschiedene inländische Apotheken-Apps, die problemlos und einfach Vorbestellungen und Rezeptscans an die Apotheke übermitteln. Und man kann eine Kundenbindung aufbauen mit einer „eigenen“ App. Das ist doch noch viel cooler! Also, vergesst WhatsApp! 



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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9 Kommentare

Datenschutz?

von Karl Friedrich Müller am 26.03.2018 um 11:55 Uhr

Seit einigen Monaten werde ich zugemüllt mit Spams. Privat und geschäftlich. Ich werde fast immer sogar mit meinem richtigen Namen angesprochen.
Ich denke, dass es noch mehr Personen so geht.
Wo bitte ist da der Datenschutz?
Der existiert überhaupt nicht.
So etwas gehört unterbunden, geht wohl nicht.

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AW: Datenschutz

von Bernd Jas am 26.03.2018 um 16:33 Uhr

Sämtliche Computer die neuer sind als etwa fünf Jahre, sind von den Herstellern mit Active Management Technologie oder Plattform Security Prozessor ausgestattet.
Die Hersteller sind durch diese Subebenen im Hauptprozessor also ständig in Ihrem Büro anwesend und können Ihren Rechner einschalten, ausschalten, Programme starten, auslesen oder komplett lahm legen.
Ich wette die Rechner der Begründer der DSGVO sind eben falls mit diesen Subprogrämmchen ausgestattet.
Wo ist der Datenschutz?
Noch nicht mal bei den Chip Herstellern selbst, denn die Hacker sind nach Entdeckung einer Sicherheitslücke immer mindestens drei bis acht Schritte voraus.
Die Anwaltschaften freuen sich schon.

Am Ende...

von Bernd Jas am 25.03.2018 um 13:24 Uhr

Einen wunderschönen guten Morgen Herr Ditzel,
isset nit herrlisch hück, ...nur irgend wie schon ziemlich spät...
Wo Sie grad sagen: "Am Ende wird die Politik sagen: Wir haben’s versucht, liebe Apothekers, aber es hat nicht gereicht."
Dann werden wir halt hier und da dann auch mal sagen müssen: Wir haben´s versucht, die Bevölkerung ordnungsgemäß mit Arzneimitteln zu versorgen, aber es hat hinten und vorne nicht gereicht.

Und es ist ja nicht nur so, dass der RX-Versand den ein oder anderen in die Knie zwingt. Da werden gegenwärtig und künftig immer wieder neue Karren (incl. Anhängern) mit Bullshit (absolut unproduktiver Arbeit in Form von überbordender Bürokratie und hohen Kosten) ohne irgend eine Vergütung auf unseren Schultern abgeladen. Seit ewigen Zeiten auch die Verwaltung und das Eintreiben der geszl. Zuzahlungen, die wir uns zu dem noch mit 1,77€ teuer erkaufen müssen.
Jeden Tag stehe ich da und versuche zu erklären warum nun das Medikament auf einmal wieder mit Zuzahlung belegt ist. Wenn jemand (als Patient) uns der Willkür verdächtigt, kann ich es Ihm noch nicht einmal übel nehmen. Selbst hier ein gewisses Maß an Transparenz zu schaffen, wäre viel zu kompliziert und aufwändig. Ein Schelm wer .....
Wie will beispielsweise eine Apotheke, die nur ein paar Seniorenheime betreut,oder ein Krankenhaus beliefert, durch die dadurch entstandenen multiplen Schnittstellen mit der DSGV umgehen ohne sich JETZT umgehendst mit den besten Wirtschaftsprüfern und Rechtsanwälten auszustatten.
Irgend wann wird dann jede Apotheke zur Liebhaberei und ist nur noch als teures Hobby zu betreiben.

Preisfrage: „Wie schaffen wir es effektiv und nachhaltig (ohne Solarenergie und Windkraft) unseren Mittelstand zu vernichten?

Wobei ich wieder beim Anfang angelangt bin, …am Ende.

Ich wünsche allen lieben Kollegen noch einen zwar kurzen aber schönen Sonntag.

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RX-Versand

von Dr. Radman am 25.03.2018 um 13:00 Uhr

Zur Erinnerung:

Mit RX-Versand hatten wir keine Probleme, als wir die gleichen Wettbewerbsbedingungen hatten. Die Versender haben sich hoch geklagt, bis sie ein Schlupfloch beim EuGH durchgesetzt haben. Nun haben wir eine Wettbewerbsrechtliche Schieflage, die die Vor-Ort Apotheken, insbesondere auf dem Land, massiv gefährdet. Das haben die Politiker erkannt und wollen dagegen halten. Es sind die Versender, die sich und uns zu dieser Lage katapultierten. Wir hätten nebeneinander existieren können. Aber nein! Die Versender wollen immer mehr und finden immer mehr Politiker, die für sie lobbyieren. Stichwort FDP.

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AW: Ergänzung

von Anita Peter am 25.03.2018 um 13:40 Uhr

Gleichlange Spiesse hatten wir auch vor dem EUGH Urteil nicht. DoMo hatte schon immer ganz andere Möglichkeiten des Einkaufs und mussten keine defizitären Aufgaben querfinanzieren. Dazu noch der USt Vorteil.

Zu Ende denken

von Ulrich Ströh am 25.03.2018 um 9:00 Uhr

Lieber Herr Ditzel:
—liebe Behörden,,prüft mal nicht so lange rum,sondern führt die Stationsapotheker in allen Kliniken ein...—

Haben Sie auch an die praktischen Konsequenzen gedacht,wenn eine dreistellige Zahl von Jungapprobierten dann in die Kliniken marschiert?
Das wäre ein
weiterer

Sargnagel für viele Apotheken auf dem Lande...

Da muss man vorher die Änderung der Ausbildungszahl von Apothekern fördern und umsetzen.
Aber wir schweigen ja zu fast allem...

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Sicherstellungszuschlag

von Anita Peter am 25.03.2018 um 8:48 Uhr

Soso die FDP will es also über den "Sicherstellungszuschlag" lösen. Dann würde ich gerne wissen, wieviele Milliarden in die Hand genommen werden müssen, um die Vor Ort Apotheken zu "sichern" wenn die Preisbindung in Deutschland aufgrund des fehlenden RXVV fällt. Diese Zahl müsste die FDP doch parat haben oder?

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AW: Sicherstellungszuschlag und RXVV

von Dr Schweikert-Wehner am 25.03.2018 um 9:58 Uhr

Die FDP hat natürlich nichts parat. Alles nur Nebelkerzen und Schaumschlägerei fürs Kapital.
Die Einzige die noch an RXVV glaubt ist die ABDA und das nur um das eigene Scheitern nicht einzugestehen.

AW: Sicherstellungszuschlag

von Karl Friedrich Müller am 25.03.2018 um 10:27 Uhr

Das erinnert mich an einen bösen Spruch;
Die Regierung setzt sich für die Rentner ein. - und erhöht das Flaschenpfand.

So wird auch hier gehandelt. Völlig am Thema vorbei, bösartig das Problem ignorierend, dabei aber noch eine gute Figur machen wollen, indem ein paar Leichtgläubige über dem Tisch gezogen werden.

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