- DAZ.online
- News
- Debatte & Meinung
- Mein liebes Tagebuch
23. März 2018
Noch ein neuer Verband: der Bundesverband Deutscher Apothekenrechenzentren. Und was will er? Klar, seine 14 Gründungsmitglieder, Unternehmen, die im Auftrag von deutschen Apotheken Rezepte abrechnen, wollen den Herausforderungen der voranschreitenden Digitalisierung begegnen. Die Rede ist beispielsweise davon, gemeinsame Schnittstellen und technische Standards zwischen Warenwirtschaftssystemen und Apothekenrechenzentren zu schaffen und an zukunftsorientierten technologischen Lösungen für die Apotheke zu arbeiten. Mein liebes Tagebuch, das hört sich erstmal nicht verkehrt an. Möglicherweise ist ein Grund für das engere Zusammenrücken die beängstigende Zukunftsvision, dass sich mit einem E-Rezept das Handling der Rezepte verändern dürfte: Das Abholen der Papierträger, das Scannen der Rezepte, das manuelle Nachbessern wird dann wohl entfallen, wenn die Apotheken die elektronischen Daten direkt ans Rechenzentrum schicken. Und was wäre, wenn die Digitalisierung eines Tages ermöglicht, dass die Apotheken die elektronischen Rezeptdaten unmittelbar an die Kassen verschicken? Haben dann Rechenzentren ausgedient? Mein liebes Tagebuch, die große VSA hat sich übrigens nicht dem neuen Verband angeschlossen und will es auch nicht tun, man sieht darin keinen Vorteil.
Die neue Regierung arbeitet, die erste Aussprache zur Gesundheitspolitik hat stattgefunden. Spahn spricht über seine großen Themen, die er anpacken will: Finanzierung, Pflege und ärztliche Versorgung. Die Digitalisierung ist nicht mehr dabei (hat er vielleicht nur vergessen?) und den Arzneimittel- und Apothekenmarkt klammert er komplett aus. Ob da wohl noch was nachkommt? Für Unmut sorgt die FDP. Deren gesundheitspolitische Sprecherin Christine Aschenberg-Dugnus betet die Leier herunter, dass ein Rx-Versandverbot und die gleichzeitige Förderung der Digitalisierung nicht zusammenpassen. Mein liebes Tagebuch, das ist auch so eine, die immer noch nichts verstanden hat. Die Rezepte gehen nicht digital nach Holland zu den Versendern, sondern via Briefkasten – hat sich das nicht bis zu ihr herumgesprochen? Die deutschen Apotheken haben nichts gegen Digitalisierung, und ein Rx-Versandverbot hat nichts mit der Digitalisierung zu tun, Frau Aschenberg-Dugnus. Lässt sich sich das mal bis in die FDP-Kreise hinein kommunizieren? Zum Glück halten die CDU-Politiker Georg Nüßlein und Karin Maag kräftig dagegen. Sie machen klar, dass es zu ihren wichtigsten Anliegen gehöre, die Apotheke vor Ort zu schützen. Ob das eine FDP jemals versteht?
9 Kommentare
Datenschutz?
von Karl Friedrich Müller am 26.03.2018 um 11:55 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Datenschutz
von Bernd Jas am 26.03.2018 um 16:33 Uhr
Am Ende...
von Bernd Jas am 25.03.2018 um 13:24 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
RX-Versand
von Dr. Radman am 25.03.2018 um 13:00 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Ergänzung
von Anita Peter am 25.03.2018 um 13:40 Uhr
Zu Ende denken
von Ulrich Ströh am 25.03.2018 um 9:00 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Sicherstellungszuschlag
von Anita Peter am 25.03.2018 um 8:48 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Sicherstellungszuschlag und RXVV
von Dr Schweikert-Wehner am 25.03.2018 um 9:58 Uhr
AW: Sicherstellungszuschlag
von Karl Friedrich Müller am 25.03.2018 um 10:27 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.