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Antiretrovirale Behandlung
Erste duale HIV-Therapie erhält EU-Zulassungsempfehlung
Studienergebnissen zufolge halten zwei Wirkstoffe das HI-Virus genauso gut in Schach wie drei antiretrovirale Substanzen. Die Kombination aus Dolutegravir und Rilpivirin (Juluca®) hat auf europäischer Ebene eine Zulassungsempfehlung erhalten. Im Falle eines Markteintritts, wäre Juluca® die erste zugelassene Zweifach-Fixkombination.
Vergangene Woche hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) die Zulassung für die Zweifachkombination Juluca® bei HIV-1 Infektionen empfohlen. Das neue antiretrovirale Arzneimittel enthält den HIV- Integrasehemmer Dolutegravir sowie Rilpivirin, ein Nicht-Nukleosidischer Inhibitor der Reversen Transkriptase.
EMA-Entscheidung im zweiten Halbjahr 2018 erwartet
Der CHMP-Ausschuss der europäischen Arzneimittelagentur EMA folgt mit dieser Einschätzung der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA, welche die Zulassung für Juluca® im November 2017 erteilt hat. Die endgültige Entscheidung der EMA wird im zweiten Halbjahr 2018 erwartet.
Nach Informationen der Firma Janssen ist das neue HIV-Medikament eine gemeinschaftliche Entwicklung von Janssen und dem in Großbritannien ansässigen Unternehmen ViiV Healthcare. Im Falle einer Zulassung wird ViiV Healthcare der Zulassungsinhaber sein und mit Jannsen das HIV-Arzneimittel gemeinsam vertreiben. Laut Janssen handelt es sich um die erste antiretrovirale Zweifachkombination in einer Tablette bei HIV.
Viruslast vergleichbar zur Standardtherapie
Das positive CHMP-Votum basiert auf den Ergebnissen des SWORD-Phase III-Programms mit rund 1000 erwachsenen HIV-1-Patienten. Dabei verglichen die Forscher die Wirksamkeit und Sicherheit der Zweifachkombination mit antiretroviralen Drei- und Vier-Wirkstoff-Kombinationen. Die Ergebnisse zeigten, dass das Regime aus Dolutegravir und Rilpivirin der Standardkombinationen hinsichtlich der Kontrolle der Viruslast (< 50 RNA-Kopien pro Milliliter) über 48 Wochen nicht unterlegen war.
Als häufigste Nebenwirkungen traten in der Studie Nasopharyngitis und Kopfschmerzen auf. In der Juluca®-Gruppe litten geringfügig weniger Patienten unter Kopfschmerzen als in der Vergleichsgruppe. Studienabbrüche aufgrund von Nebenwirkungen kamen unter der Zweifachkombination bei 3 Prozent und unter Standardmedikation bei 1 Prozent der Patienten vor.
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