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Parlamentarische Anfrage
Wie viel geben Österreichs Kassen für Homöopathie aus?
Auch die steuerliche Absetzbarkeit ist in der Kritik
Die NEOS haben dafür kein Verständnis. Sie fordern, dass die Kassen aufhören, homöopathische Mittel zu bezahlen. Nach Ansicht des Sozialsprechers Gerald Loacker ist es völlig unverständlich und ein Affront gegenüber den Steuerzahlern, dass ihre Abgaben für die Finanzierung von reinen Placebo-Effekten verwendet werden, wie er gegenüber der APA erklärt. Und das, obwohl die Krankenkassen klarstellten, dass sie Homöopathika nicht als Arzneimittel ansehen. Loacker weiter: „Anstatt ungeprüfte und wirkungslose Erzeugnisse zu fördern, könnte man mit diesen vergleichbar niedrigen Summen auch tatsächlich wirksame Politik betreiben. Immer mehr echte Medikamente fallen im Preis unter die Rezeptgebührengrenze. Diese wirksamen Produkte müssen dann von den Patienten voll bezahlt werden, während die Kassen nachweislich wirkungslose Homöopathika erstatten.“
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In einer neuen Anfrage nimmt NEOS nun die steuerliche Absetzbarkeit homöopathischer Arzneimittel im Visier. Die Partei erkundigt sich unter anderem danach, wie argumentiert wird, dass eine außergewöhnliche Belastung in steuerlicher Hinsicht anerkannt wird, wenn keine Zweckerfüllung vorliegt. Die Partei sieht die Vorgabe, dass zur Anerkennung von Krankheitskosten als außergewöhnliche Belastung eine Behandlung „eine taugliche Maßnahme zur Linderung oder Heilung der Krankheit darstellen muss“, nicht erfüllt. Auch nach den jährlichen Steuermehreinnahmen, wenn die Mittel nicht absetzbar wären, erkundigt sich die Partei. Die Antwort auf diese Anfrage liegt jedoch noch nicht vor.
Auch in Deutschland Kritik an der Erstattung
Auch in Deutschland wird die Erstattung homöopathischer Arzneimittel immer wieder diskutiert. Seit 2012 dürfen Krankenkassen im Rahmen der sogenannten Satzungsleistungen auch nicht verschreibungspflichtige, apothekenpflichtige Arzneimittel erstatten. Einige Krankenkassen bieten ihren Versicherten seitdem an, ihnen Ausgaben für homöopathische Arzneimittel ganz oder teilweise zu erstatten. Kritiker argumentieren ähnlich wie die NEOS in Österreich, dass es keine Beweise für die Wirkung dieser Präparate gebe und die Versichertengemeinschaft ausschließlich für Medikamente aufkommen sollte, deren Wirkung nachgewiesen ist. Befürworter der Homöopathie hingegen sehen das Therapieverfahren als eine wichtige Ergänzung zur Schulmedizin und verweisen auf die Beliebtheit der Homöopathie bei den Menschen.
Die jüngste Kritik kam vom Präsidenten des Bundesversicherungsamtes, Frank Plate. Wie die FAZ in ihrer Ausgabe vom heutigen Montag berichtet, möchte die Bundesaufsicht Angebote wie Satzungsleistungen, Wahltarife oder Bonusprogramme künftig streichen, kürzen, deckeln und schärfer kontrollieren. Geht es nach der Kassenaufsicht, sollen nur noch die Zusatzleistungen im Rahmen von Satzungsleistungen übernommen werden, deren Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen ist.
2 Kommentare
Homöopathie komlementär anwenden
von Tom am 12.04.2018 um 13:29 Uhr
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wenn mit „normalen“ Mitteln kein Therapieerfolg erzielt werden können
von Michael Jachan am 11.04.2018 um 13:42 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
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