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CDU-MdB Hauer besucht Noweda
„Ausländischer Versandhandel kann Apotheken nicht ersetzen“
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer aus Nordrhein-Westfalen hat die Firmenzentrale der Apothekergenossenschaft Noweda besucht. Laut Noweda haben sich Firmenchef Michael P. Kuck und Apotheker Matthias Lempka, Aufsichtsratsvorsitzender bei der Noweda, etwa zwei Stunden lang mit dem Politiker ausgetauscht. Nach dem Treffen erklärte der CDU-Politiker, dass er hinter den Apothekern stehe.
Am vergangenen Dienstag hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer die Essener Zentrale des Großhändlers Noweda besucht. Hauer zog 2013 erstmals als Direktkandidat über den Wahlkreis Essen III in den Bundestag ein. Das Ergebnis hätte knapper nicht sein können: Nur drei Stimmen trennten ihn von seiner SPD-Kontrahentin Petra Hinz – das knappste Wahlkreis-Ergebnis, das es jemals bei einer Bundestagswahl gab. Hauer holte somit auch das einzige Direktmandat der Christdemokraten im sozialdemokratisch geprägten Ruhrgebiet. 2009 war er in seinem Wahlkreis noch dem SPD-Kandidaten unterlegen. Bei der Bundestagswahl 2017 konnte er seinen Vorsprung gegenüber dem SPD-Kandidaten dann aber ausbauen und zog erneut ins Parlament ein.
In der vergangenen Legislaturperiode war der zuvor als Rechtsanwalt tätige CDU-Politiker Mitglied im Finanzausschuss und stellvertretendes Mitglied im Innenausschuss. Mit gesundheitspolitischen Themen hatte Hauer bislang also wenig zu tun. Da er allerdings Kreisvorsitzender der CDU Essen ist, lag eine Einladung in die Essener Noweda-Zentrale nahe. Michael P. Kuck und Apotheker Matthias Lempka konfrontierten den CDU-Politiker mit der Hauptforderung der Apotheker: „Sollte es nicht bald zu einem Rx-Versandverbot kommen, ist eine deutliche Zunahme von Apothekenschließungen zu erwarten. Das wird insbesondere die Versorgung im ländlichen Raum in Mitleidenschaft ziehen“, erklärte Kuck nach dem Treffen in einer Pressemitteilung.
Und auch Lempka macht die sinkende Apothekenzahl Sorgen. „Bereits heute befindet sich die Zahl der Apotheken auf dem tiefsten Stand seit 1988. Noch haben wir keine Versorgungslücken, aber wer die wohnortnahe Arzneimittelversorgung ernst nimmt, muss jetzt handeln“, so der Aufsichtsratsvorsitzende.
Hauer: EU-Versender nicht schützen
Mit ihren Argumenten konnten Kuck und Lempka den CDU-Politiker offenbar überzeugen. Hauer erklärte nach dem Treffen in einer Mitteilung: „Die Leistungen der Apotheken wie die Akutversorgung nach dem Arztbesuch, aber auch der Nachtdienst und die Sicherstellung der Versorgung an Sonn- und Feiertagen können durch den Versandhandel aus dem Ausland nicht ersetzt werden. Es gibt daher keinen Grund, das Geschäftsmodell der ausländischen Versender zu Lasten der Vor-Ort-Apotheken zu schützen.“
Der Noweda-Mitteilung zufolge wurde auch über die Kontingentierung export-gefährdeter Arzneimittel durch die Pharmaindustrie und die damit verbundenen Lieferengpässe in der Apotheke gesprochen. Auch das Honorar-Gutachten, das derzeit in den Schubladen des Bundeswirtschaftsministeriums schlummert, wurde wohl angesprochen. Details zu diesen Gesprächspunkten verriet die Noweda allerdings nicht.
Michael P. Kuck machte deutlich, dass eine Umsetzung der Gutachter-Empfehlungen aus seiner Sicht gefährlich ist. Kuck wörtlich: Die Autoren des Gutachtens haben ganz offensichtlich nicht verstanden, welchen Wert eine flächendeckende, wohnortnahe und umfassende Versorgung für die Bevölkerung hat. Nur so lässt sich eine gutachterliche Empfehlung erklären, die für viele Apotheken das wirtschaftliche Aus bedeuten würde.“
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