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Cannabis-Konferenz
Medizinalhanf bewegt Apotheken, Wirtschaft und Politik
DHV: Blüten brauchen eine Lobby
Der Einfluss der pharmazeutischen Industrie auf den Cannabisblüten-Markt war auch Thema des Vortrags von Georg Wurth, dem Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbandes (DHV). Hersteller von standardisierten Reinsubstanzen wie beispielsweise Bionorica übten durch Fortbildungen und PR-Kampagnen intensiven Werbedruck auf die Ärzteschaft und die Krankenkassen aus.
Dadurch besteht seiner Meinung nach die Gefahr, dass Reinsubstanzen wie Dronabinol und Fertigarzneimittel wie Sativex die Verwendung von Cannabisblüten zurückdrängen. „Bionorica investiert gegen Blüten – lasst uns dagegenhalten“, ermutigte der Cannabis-Lobbyist das Publikum.
Und der deutsche Blütenmarkt steht vor großen Problemen. Vor einigen Tagen stoppte das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf das Vergabeverfahren des BfArM für den deutschen Cannabis-Anbau ab 2019. Denn eines der Unternehmen, die an der Ausschreibung teilgenommen und gegen das BfArM geklagt hatten, war vor Gericht erfolgreich. Denn die Behörde habe eine Verlängerung zur Bewerbungsfrist verweigert, wodurch eine Wettbewerbsverzerrung entstand. Das BfArM plant nun, ein neues Ausschreibungsverfahren zu starten. Damit verzögert sich die erste deutsche Cannabis-Ernte.
Vergabeverfahren wegen Formfehler gestoppt
Für Georg Wurth sind die Klagen der beteiligten Unternehmen zwar nachvollziehbar, richten sich jedoch nicht gegen das entscheidende Problem. Sein Hauptkritikpunkt ist, dass die an der Ausschreibung teilnehmenden Unternehmen, Erfahrung im Cannabis-Anbau nachweisen mussten. Damit waren deutsche Unternehmen automatisch gezwungen, sich mit ausländischen Unternehmen, zusammenzuschließen.
„Das Gericht hat wegen bürokratischer Details entschieden“, kommentierte der DHV-Chef. Damit bestünde die Gefahr, dass sich die Gestaltung eines neuen Ausschreibungsverfahren an dem Gerichtsurteil orientiere und deutsche Unternehmen weiterhin auf Kooperationen mit ausländischen Produzenten angewiesen seien.
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