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Prof. Irene Krämer, Uni-Klinik-Mainz
„Der Medikationsplan ist besser als sein Ruf“
Medikationsplan genießt hohe Akzeptanz bei Apothekern, Ärzten, Patienten
Laut Krämer hört man immer wieder das Argument, dass es keine Akzeptanz für den Medikationsplan gibt. Hier protestiert die Krankenhausapothekerin vehement: „Es stimmt nicht, dass die Akzeptanz fehlt“. Dei Hausärzte, die an der Medikationsplanstudie der Universitätsmedizin Mainz teilgenommen hatten, unterstützen laut Krämer den Medikationsplan und finden, er sei eine gute Sache. Die Ärzte wurden über die Patienten rekrutiert, das bedeutet, es wurde keine Vorauswahl getroffen.
Patientenwissen fördert Adhärenz
Noch besser, mit nahezu 100 Prozent, beschreibt Krämer die Akzeptanz bei den Patienten: „Die Patienten sind froh, dass sie überhaupt einmal einen Medikationsplan haben“. Und die Apotheker? Der Gesetzgeber berücksichtigt die pharmazeutische Tätigkeit nur marginal. Doch selbst hier sei die Resonanz positiv, auch die beteiligten Apotheker befürworteten den Plan. Mit einer Einschränkung: Er mache nur Sinn, wenn er auch aktuell und vollständig ist – und das ist wohl das Problem.
Was muss auf den Medikationsplan?
Zur Aktualität: Sowohl in Krankenhäusern als auch in öffentlichen Apotheken muss es möglich sein, einen Medikationsplan zu erstellen und zu pflegen. Krämer sieht Probleme und große Lücken hier vor allem bei öffentlichen Apotheken. „Die wenigsten Apotheken, haben die Möglichkeit den Plan in ihr System einzulesen!“
Zur Vollständigkeit: Bestimmte Textfelder des Medikationsplans – Einnahmehinweise und Einnahmegründe – sind nicht verpflichtend auszufüllen. Diese fakultativen Felder findet Krämer allerdings obligat. „Fehlen diese Informationen, dann hat der Patient wenig von seinem Plan“, ist die Apothekerin überzeugt. Sie pocht auf Detailtreue. Der alleinige Hinweis „vor dem Essen“ – „selbst das ist nicht genau genug, für die meisten Patienten bedeutet das direkt vor dem Essen“. Auch die Indikation erachtet sie für unverzichtbar, die Patienten müssten auch wissen, warum sie ihre Arzneimittel einnähmen: „Das Patientenwissen ist besser und die Medikation wird zuverlässiger angewendet“.
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