Für das Rx-Versandverbot

Dingermann ruft zum Unterzeichnen der Online-Petition auf

Meran - 29.05.2018, 12:05 Uhr

Prof. Theodor Dingermann rief die Zuhörer in Meran auf, die Petition zu unterstützen. (Foto: cst / DAZ)

Prof. Theodor Dingermann rief die Zuhörer in Meran auf, die Petition zu unterstützen. (Foto: cst / DAZ)


Auch Unterstützer aus der Standesvertretung

Hinter der aktuellen Online-Petition für ein Rx-Versandhandelsverbot steht Christian Redmann, Inhaber der Stadt-Apotheke in Ebermannstadt im oberfränkischen Landkreis Forchheim. Gegenüber DAZ.online erklärte er, er habe die Petition gestartet, weil er seitens der ABDA das Engagement vermisse, die Belange der Apotheker durchzusetzen. Zudem irritiere es ihn, dass sich Gesundheitsminister Jens Spahn auf allen möglichen anderen Gebieten kapriziere außer auf seinem eigenen. Eineinhalb Jahre nach dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung ist es nach Redmanns Ansicht zu wenig Ergebnis, nach einem Treffen mit der ABDA-Spitze sich aufs Schweigen zu verlegen.

Das Versandverbot rezeptpflichtiger Arzneimittel sowie die Durchsetzung der Arzneimittelpreisbindung auch für ausländische Versender stellt nach Ansicht des Initiators die einzige Option dar, die sichere, flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln, inklusive Individualrezepturen, Nacht- und Notdienste insbesondere an Sonn- und Feiertagen, Spezialversorgungen wie die palliative Versorgung, aufrechtzuerhalten. Die Forderung: Einerseits das klare Bekenntnis des amtierenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) zum Koalitionsvertrag, in dem das „Rx-Versandverbot“ steht, und andererseits die zeitnahe Umsetzung des Verbots unter Ausschöpfung aller (europa-)rechtlichen Möglichkeiten.

Kiefer, Benkert, Overwiening und Bienfait haben unterzeichnet 

Die Petition, die hier zu finden ist, läuft bis 7. November 2018. Bisher sind bereits 13.000 Unterstützer dabei – 50.000 werden bei einer Petition an den Bundestag benötigt. Dann wird im Petitionsausschuss dazu beraten. Zu den prominenten Unterzeichnern zählen beispielsweise der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Dr. Andreas Kiefer, sowie Thomas Benkert, Präsident der Apothekerkammer Bayern, Gabriele Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und Rainer Bienfait, Vorsitzender des Berliner Apothekervereins. Ob weitere ABDA-Vertreter mit dabei sind, ist bisher nicht bekannt. Die Online-Petition lässt sich auch nicht-öffentlich unterzeichnen.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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5 Kommentare

Petition

von Wilfried Hollmann am 06.06.2018 um 8:50 Uhr

Liebe Apothekerschaft,
20.000 Apotheken mit geschätzt 100.000 Beschätigten in der Branche sowie sicherlich noch einmal 100.000 Angehörige, die mit der Apotheke verbunden sind. Und Sie haben viele, sogar sehr viele Kunden, die für die Apotheke stehen. Sie haben mit der Forderung nach einem RX-Versandhandelsverbot ein mehr als berechtigtes Anliegen und Sie haben einen PetitionsInitiator. Und was haben Sie erreicht: Bisher nur 15.000 Unterschriften. Wenn jeder Einzelne von Ihnen nicht aktiv wird und andere zum Mitmachen motiviert, dann dürfen Sie keine politische Reaktion auf Ihr Anliegen erwarten.

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Power to the people

von Bernd Jas am 29.05.2018 um 22:52 Uhr

Schön zu sehen, dass es den Geist des Apothekerprotests immer wieder emporsprudeln lässt.
In letzter Zeit wieder mehr.
Herr Dramburg machen Sie noch mal mit, auch wenn noch Zeit hat?

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Welche Polemik meinen Sie?

von Rolf Lachenmaier am 29.05.2018 um 20:01 Uhr

Nein, "ich-glaube-es-nicht". Ich weiß jetzt nicht, in welchem Teil meines Kommentars ich gegen Hrn. Dr. Edalat oder Interessenvertreter polemisiere - vielleicht können Sie mir das sagen...
Es war als netter Hinweis und weiterer Aufruf gedacht.
Nicht mehr - nicht weniger.
Es gab hier mal eine Zeit der Klarnamenpflicht, das war äußerst sympathisch... Nur Mut. das kriegen Sie auch hin.

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"Unterstützer aus der Standesvertretung"

von Rolf Lachenmaier am 29.05.2018 um 12:22 Uhr

Da sind noch einige weitere Unterstützer aus den Standesvertretungen mit dabei, Hr. Dr. Edalat. Einfach mal schauen.
Und es sollten noch viel, viel mehr Unterstützer aus den Reihen der direkt Betroffenen sein: sämtliche Inhaber und Mitarbeiter, angehende Inhaber und angehende Mitarbeiter und v.a. müssen diese auch Ihre Kunden und Patienten informieren und involvieren. Es geht um viel. Wer hierbei nur den Kopf in den Sand steckt, braucht sich später nicht zu wundern.
Ich kann nur JEDEN ermuntern tätig zu werden! Je eher - desto besser. Bitte auch den Kunden die Unterschriftenlisten vor Ort zugänglich machen, der Download und spätere Upload der ausgefüllten Listen ist denkbar einfach.

Vielen Dank an Hrn. Prof. Dingermann für Seine Unterstützung!

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AW: "Unterstützer aus der

von Du-Glaubst-Es-Nicht am 29.05.2018 um 19:31 Uhr

Mein lieber Herr.
Die Petition ist gut. Und wird hoffentlich ein Erfolg. Gezeichnet und unterstützt habe ich sie.
Doch da ist kein Grund, innerhalb der Interessenvertreter oder gegen den Chefredakteur der DAZ, Dr Edalat, zu polemisieren.
Was Apotheker mehr auszeichnet als viele andere Berufe ist ihre Zerrissenheit im Stande. Bestens ausgebildet hacken sie gerne auf einander herum.
Einigkeit macht stark. Ärzte haben das gelernt. Apotheker wollen die Chance im Streit unter zu gehen, scheinbar auf keinen Fall verpassen.

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