Tropen-Infektionen

West-Nil-Virus bei Mücken in Tschechien nachgewiesen

Berlin - 19.06.2018, 16:45 Uhr

Wissenschaftler haben bei Mücken in Tschechien das West-Nil-Virus gefunden. (Foto: Imago)

Wissenschaftler haben bei Mücken in Tschechien das West-Nil-Virus gefunden. (Foto: Imago)


Bei Mücken in Tschechien ist offenbar nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa das West-Nil-Virus nachgewiesen worden. Die Symptome nach Infektion mit dem Tropen-Virus ähneln einem grippalen Infekt. Das Gesundheitsamt in Brünn warnt vor Ansteckungsgefahr.

Bei Mücken im Südosten Tschechiens ist das gefährliche West-Nil-Virus nachgewiesen worden. Wissenschaftler identifizierten das Tropen-Virus bei Stechmücken der Art Culex modestus, wie die Zeitung „MF Dnes“ am heutigen Dienstag berichtet. Die Insekten bevölkern die Fischteiche in Südmähren. Die Verwaltungsregion an der Grenze zu Österreich ist ein beliebtes Ziel ausländischer Fahrrad- und Wandertouristen.

Wandervögel haben offenbar Virus eingeschleppt

„Das Risiko einer Ansteckung existiert, und jeder sollte an den Insektenschutz denken“, sagte Oldrich Sebesta vom Gesundheitsamt in Brünn (Brno). Er vermutet, dass Wandervögel den Krankheitserreger aus Afrika eingeschleppt haben. Bei einer Blutmahlzeit dürften dann Mücken das Virus aufgenommen haben.

Zu nachgewiesenen Infektionen bei Menschen war es in Tschechien zuletzt im Jahr 1997 nach einer längeren Hochwasserperiode gekommen. Die Symptome ähneln mit Fieber, Abgeschlagenheit, Erbrechen, Kopf- und Muskelschmerzen einem grippalen Infekt. Sehr selten kommt es zu schweren Verläufen bis hin zu Lähmungen und Tod.

Experten raten zu Mückenschutz

Vereinzelte Infektionen gibt es auch in anderen europäischen Ländern immer wieder - in Griechenland zum Beispiel gab es im vergangenen Jahr vermehrt Ansteckungen. Experten raten in betroffenen Regionen zu vorbeugendem Mückenschutz. In diesem Jahr wurden von der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC bisher noch keine Fälle von West-Nil-Fieber erfasst.


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