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Modellprojekte bei Opioid-Missbrauch
Nasales Naloxon als Take-Home für Laien
Fördert ein Naloxon-Nasenspray ein riskantes Konsumverhalten?
Dirk Schäffer von der Deutschen Aids-Hilfe kann den Einwand, dass mit dem Verbreiten von Naloxon auch ein riskanterer Konsum befördert werden könnte, nicht ganz von der Hand weisen. Es sei jedoch von Einzelfällen auszugehen. Dass sich dadurch viele tödliche Überdosen verhindern lassen, überwiegt für ihn bei den Argumenten.
Das Niveau an Drogentoten beschreibt Schäffer gegenüber der dpa als „unerträglich hoch“, obwohl das Hilfesystem in Deutschland gut ausgebaut sei – 1333 Menschen starben in Deutschland 2016 an einer Überdosis. Wie bereits in den Vorjahren war vor allem der Konsum von Opioiden/Opiaten allein oder in Verbindung mit anderen Drogen/Substanzen todesursächlich. 2017 waren es immer noch 1272 Drogentote.
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Eigentlich müsse in jedem Haushalt, in dem Opioide konsumiert werden, ein Notfallmedikament bereitstehen, sagte Ärztin Kerstin Dettmer. Damit Naloxon hierzulande aber breiter und auch von Laien eingesetzt werden kann, reiche die neue Darreichungsform als Nasenspray allein nicht. Es müsste auch die Verschreibungspflicht aufgehoben werden, damit auch Ersthelfer wie Angehörige, Sozialarbeiter oder Pflegekräfte wirklich helfen können.
Das Naloxon-Nasenspray allein reicht nicht
Die Deutsche AIDS-Hilfe begrüßt zwar die Modellprojekte, betont aber auch die Notwendigkeit von Drogenkonsumräumen in Städten wie München, Nürnberg und Augsburg. Die CSU lehnt dies aber weiterhin ab. Bislang habe noch niemand einen Nachweis führen können, dass Drogenkonsumräume die Zahl der Drogentodesfälle senken, heißt es.
Auch die Substitution mit Methadon als Ersatzdroge
soll weiter verbessert werden.
2 Kommentare
Take home message
von norbert brand am 22.06.2018 um 8:26 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Take home message - Abusus non tollit usum...
von Andreas P. Schenkel am 24.06.2018 um 18:51 Uhr
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