Gefahr der Resistenzen treffen auch Reserveantibiotikum Fosfomycin i.v.
Escherichia coli ist der häufigste Erreger unkomplizierter Harnwegsinfektionen, gefolgt von Staphylococcus saprophyticus, Klebsiella pneumoniae und Proteus mirabilis. Nitrofurantoin rückte erst in der jüngst aktualisierten Leitlinie zu Harnwegsinfektionen wieder zu den First-line-Antibiotika in dieser Indikation auf, aufgrund des guten Ansprechens bei wenigen Resistenzen. Auch für Fosfomycin wird die Resistenzlage allgemein als günstig bewertet. Diese Annahme teilen die Studienautoren jedoch nicht uneingeschränkt. Vielmehr beobachten sie, dass der zunehmende Einsatz von einmalig 3000 mg Fosfomycin oral, die Resistenzlage gegen das Antibiotikum verschärft. So erhöhte sich zwischen 1997 und 2009 das Nichtansprechen auf Fosfomycin in Spanien von 4 Prozent auf 11 Prozent, der Einsatz von Fosfomycin wuchs in diesem Zeitraum um 340 Prozent.
Die Studienautoren fürchten, dass eine lediglich einmalige orale Gabe des Antiinfektivums der Resistenzsituation bei Fosfomycin Vorschub leistet und auch intravenöses Fosfomycin, das vor allem bei schweren Infektionen zum Einsatz kommt, dann nicht mehr wirkt. Intravenöses Fosfomycin stellt eine wertvolle Alternative zu Penicillinen und Cephalosporinen dar, sei es aufgrund von Unverträglichkeiten oder wenn die Wirksamkeit dieser Betalactame wegen der Lokalisation der Infektion nicht ausreicht. Fosfomycin ist knochengängig und wird beispielsweise bei einer Streptokokkenosteomyelitis eingesetzt. Außerdem dient Fosfomycin auch als Kombinationspartner bei multiresistenten Keimen (beispielsweise Pseudomonas: Kombination mit Meropenem oder Levofloxacin).
1 Kommentar
Fosfomycin
von Toksoy am 13.09.2019 um 7:25 Uhr
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