„S.A.M – mein Heimtest“ im Abonnement

HIV-Test per Post, Ergebnisse per Handy

Stuttgart - 20.07.2018, 09:10 Uhr

Testkit von „S.A.M - Mein
Heimtest“. (b / Foto: Deutsche Aids-Hilfe)

Testkit von „S.A.M - Mein Heimtest“. (b / Foto: Deutsche Aids-Hilfe)


Tests auf HIV, Syphilis, Chlamydien und Gonokokken

Ein kleiner Stich in den Finger zur Blutentnahme, eine Urinprobe, einige Abstriche mit Wattestäbchen, die Proben in einem Plastikbeutel verstauen und in die Post geben. So einfach soll es sein. Blut- und Urinproben sowie Abstriche (im Rachen, rektal und vaginal) sollten zu Hause selbst entnommen werden und anschließend ins Labor nach Hamburg geschickt werden. Wenn keine Infektion festgestellt wird, erhalten die Nutzer per SMS Entwarnung. Liegt eine Infektion vor, wird in einer SMS um Rückruf gebeten – innerhalb von sieben Tagen nach Eingang der Proben im Labor. Dann steht eine medizinische Fachkraft für ein Beratungsgespräch bereit und verweist gegebenenfalls an medizinische Einrichtungen und Aidshilfen weiter.

(Grafik: Deutsche Aids-Hilfe)

Im Fall von HIV-Tests gilt zu bedenken, dass nach einem reaktiven Test zur Bestätigung des Ergebnisses weitere Untersuchungen erforderlich sind. Ergebnisse, bei denen der Test anzeigt, Antikörper gegen HIV gefunden zu haben, obwohl keine HIV-Infektion vorliegt, seien äußerst selten, heißt es. Ein Bestätigungstest verschafft Klarheit.

Für wen das Projekt nicht geeignet ist

Wer in den letzten drei Tagen ein konkretes HIV-Risiko hatte (z.B. ungeschützten Analverkehr mit einer Person mit unbekanntem HIV-Status), wenn Krankheitssymptome bestehen und wenn man glaubt, schwanger zu sein, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen, statt am Heimtest-Projekt teilzunehmen.

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UNAIDS will die Aids-Epidemie weltweit bis zum Jahr 2030 beenden. Auch die deutsche Regierung hat sich zu diesem Ziel verpflichtet. Mit der Kampagne „Kein Aids für alle!“ möchte die Deutsche AIDS-Hilfe dieses „historische Ziel“ in Deutschland sogar schon bis 2020 erreichen. Welchen Menschen das Pilotprojekt „S.A.M.“ helfen könnte, verdeutlicht eindrücklich die Geschichte von Regina, sie sagt: „Ein HIV-Test hätte mir viel erspart!“



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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