Versandhandel

DocMorris will 50 Millionen Pakete pro Jahr verschicken

Berlin - 15.08.2018, 12:15 Uhr

Immer mehr: Langfristig gesehen will DocMorris aus dem niederländischen Heerlen 50 Millionen Arzneimittelpakete versenden. (c / Foto: Imago)

Immer mehr: Langfristig gesehen will DocMorris aus dem niederländischen Heerlen 50 Millionen Arzneimittelpakete versenden. (c / Foto: Imago)


Standort Heerlen wird ausgebaut

Geht es nach dem Schweizer Pharmahandelskonzern Zur Rose, soll diese Entwicklung von DocMorris fortgesetzt werden. Zur Rose verweist in seiner Mitteilung auf die derzeitige Marktkonsolidierung im Versandgeschäft und darauf, dass man im Mai bereits die Übernahme des Versandgeschäfts des deutschen Versenders apo-rot bekanntgegeben habe. Noch in diesem Jahr soll die gesamte Logistik von apo-rot nach Heerlen verlegt werden.

Grundsätzlich solle das Versandgeschäft hinter der niederländischen Grenze „gebündelt“ werden. Aufgrund des Wachstums habe man nun beschlossen, den DocMorris-Sitz in Heerlen auszubauen. Angrenzend an das bestehende Gebäude soll ein neues Logistikgebäude mit 20.000 Quadratmetern Fläche entstehen. Mit dem Ausbau verbindet der Konzern große Ziele: „Das neue Logistikgebäude (…) wird im ersten Halbjahr 2020 bezugsbereit sein. Die Versandkapazität des Standorts wird damit verdreifacht auf ein Volumen von 30 Millionen Pakete pro Jahr. Die Logistik kann in einer weiteren Ausbauphase auf ein Paketvolumen von 50 Millionen erhöht werden“, heißt es in der Mitteilung. Zum Vergleich: Laut Medienberichten verschickt DocMorris derzeit bis zu 20.000 Arzneimittelpakete pro Tag, das entspricht etwa 7,2 Millionen Paketen pro Jahr. Der Konzern bereitet sich also darauf vor, die Anzahl seiner Sendungen mehr als zu verfünffachen.

Zur Rose weiter in den roten Zahlen

Der Schweizer Pharmahandelskonzern wuchs aber nicht nur in Deutschland, sondern auch insgesamt. Laut Mitteilung stieg der Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um knapp 30 Prozent auf knapp 603 Millionen Schweizer Franken. So wie der DocMorris-Konkurrent Shop Apotheke führt die Expansionsstrategie aber auch bei Zur Rose/DocMorris dazu, dass der Konzern weiterhin in den roten Zahlen agiert: Denn das Unternehmensergebnis lag im ersten Halbjahr bei minus 17,6 Millionen Schweizer Franken.Schon bezogen auf das Gesamtjahr 2017 musste Zur Rose vor einigen Monaten mitteilen, dass der Konzern mit minus 36,3 Millionen Franken einen deutlich höheren Verlust als noch 2016 eingefahren hatte.

Schließlich unterstrich die Zur-Rose-Gruppe in ihrer Mitteilung erneut, dass sie das von der Bundesregierung geplante Rx-Versandverbot ablehne. Wörtlich heißt es dort: „Vor dem Hintergrund der andauernden Diskussionen um ein Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Medikamenten ist die Gruppe weiterhin der Auffassung, dass ein Verbot nicht im Einklang mit EU-Recht steht. Der deutsche Bundesgesundheitsminister ließ kürzlich verlauten, dass er lieber eine faire Lösung anstrebe als ein Verbot.“ Damit ist das Interview von Minister Jens Spahn (CDU) in der Apotheken Umschau gemeint, in dem sich der CDU-Politiker für einen „fairen Wettbewerb“ ausspricht. Was Spahn im Versandhandelskonflikt genau plant, ist aber weiterhin offen: Er gab bislang lediglich bekannt, dass er das Rx-Versandverbot aus europarechtlichen Gründen skeptisch sehe. Allerdings sagte er auch klar, dass er keine Rabatte auf Rx-Arzneimittel in Deutschland zulassen wolle.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Alte Freunde

von Pharmi am 15.08.2018 um 13:47 Uhr

Da wird Herr Spahn seinem alten Freund schon nicht das Geschäft kaputt machen... (Lesetipp: Schleppnetz)

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Doc Morris

von Conny am 15.08.2018 um 12:51 Uhr

Glückwunsch !

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