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Versandhandel
DocMorris will 50 Millionen Pakete pro Jahr verschicken
Standort Heerlen wird ausgebaut
Geht es nach dem Schweizer Pharmahandelskonzern Zur Rose, soll diese Entwicklung von DocMorris fortgesetzt werden. Zur Rose verweist in seiner Mitteilung auf die derzeitige Marktkonsolidierung im Versandgeschäft und darauf, dass man im Mai bereits die Übernahme des Versandgeschäfts des deutschen Versenders apo-rot bekanntgegeben habe. Noch in diesem Jahr soll die gesamte Logistik von apo-rot nach Heerlen verlegt werden.
Grundsätzlich solle das Versandgeschäft hinter der niederländischen
Grenze „gebündelt“ werden. Aufgrund des Wachstums habe man nun beschlossen, den
DocMorris-Sitz in Heerlen auszubauen. Angrenzend an das bestehende Gebäude soll
ein neues Logistikgebäude mit 20.000 Quadratmetern Fläche entstehen. Mit dem
Ausbau verbindet der Konzern große Ziele: „Das neue Logistikgebäude (…) wird im
ersten Halbjahr 2020 bezugsbereit sein. Die Versandkapazität des Standorts wird
damit verdreifacht auf ein Volumen von 30 Millionen Pakete pro Jahr. Die
Logistik kann in einer weiteren Ausbauphase auf ein Paketvolumen von 50
Millionen erhöht werden“, heißt es in der Mitteilung. Zum Vergleich: Laut Medienberichten verschickt DocMorris derzeit bis zu 20.000 Arzneimittelpakete pro Tag, das entspricht etwa 7,2 Millionen Paketen pro Jahr. Der Konzern bereitet sich also darauf vor, die Anzahl seiner Sendungen mehr als zu verfünffachen.
Zur Rose weiter in den roten Zahlen
Der Schweizer Pharmahandelskonzern wuchs aber nicht nur in
Deutschland, sondern auch insgesamt. Laut Mitteilung stieg der Umsatz im
Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um knapp 30 Prozent auf knapp 603 Millionen
Schweizer Franken. So wie der DocMorris-Konkurrent Shop Apotheke führt die
Expansionsstrategie aber auch bei Zur Rose/DocMorris dazu, dass der Konzern
weiterhin in den roten Zahlen agiert: Denn das Unternehmensergebnis lag im
ersten Halbjahr bei minus 17,6 Millionen Schweizer Franken.Schon bezogen auf das Gesamtjahr 2017 musste Zur Rose vor einigen Monaten mitteilen, dass der Konzern mit minus 36,3 Millionen
Franken einen deutlich höheren Verlust als noch 2016 eingefahren hatte.
Schließlich unterstrich die Zur-Rose-Gruppe in ihrer Mitteilung erneut, dass sie das von der Bundesregierung geplante Rx-Versandverbot ablehne. Wörtlich heißt es dort: „Vor dem Hintergrund der andauernden Diskussionen um ein Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Medikamenten ist die Gruppe weiterhin der Auffassung, dass ein Verbot nicht im Einklang mit EU-Recht steht. Der deutsche Bundesgesundheitsminister ließ kürzlich verlauten, dass er lieber eine faire Lösung anstrebe als ein Verbot.“ Damit ist das Interview von Minister Jens Spahn (CDU) in der Apotheken Umschau gemeint, in dem sich der CDU-Politiker für einen „fairen Wettbewerb“ ausspricht. Was Spahn im Versandhandelskonflikt genau plant, ist aber weiterhin offen: Er gab bislang lediglich bekannt, dass er das Rx-Versandverbot aus europarechtlichen Gründen skeptisch sehe. Allerdings sagte er auch klar, dass er keine Rabatte auf Rx-Arzneimittel in Deutschland zulassen wolle.
2 Kommentare
Alte Freunde
von Pharmi am 15.08.2018 um 13:47 Uhr
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Doc Morris
von Conny am 15.08.2018 um 12:51 Uhr
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