Nordrhein-Westfalen

Ministerium: Schulgeld-Entlastung für PTA im Herbst 2018

Berlin - 27.08.2018, 10:50 Uhr

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will noch im Herbst 2018 ein Förderkonzept vorstellen, bei dem auch PTA beim Schulgeld entlastet werden. ( j/ Foto: Imago)

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will noch im Herbst 2018 ein Förderkonzept vorstellen, bei dem auch PTA beim Schulgeld entlastet werden. ( j/ Foto: Imago)


Im Koalitionsvertrag der Großen Koalition steht, dass es in allen Gesundheitsberufen künftig keine Schulgelder mehr geben soll. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich bis zu einem konkreten Gesetz noch mehr Zeit erbeten. Das Gesundheitsministerium Nordrhein-Westfalens will so lange aber nicht mehr warten und startet nun ein eigenes „Förderkonzept“. Der Apothekerverband Westfalen-Lippe begrüßt das Engagement von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Auf Seite 100 des Koalitionsvertrages zwischen Union und SPD heißt es: „Wir wollen das Schulgeld für die Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen abschaffen, so wie es in den Pflegeberufen bereits beschlossen wurde“. Heißt konkret: Auch für PTA soll es in Zukunft kein Schulgeld mehr geben. Viele PTA in der Ausbildung fragen sich nun: Wann wird das denn umgesetzt? Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) betrachtet diesen Punkt des Koalitionsvertrages jedenfalls nicht als oberste Priorität: Im Mai 2018 hieß es aus dem Ministerium, dass die Umsetzung dieses Vorhabens „noch dauert“. Ohne einen konkreten Zeitplan zu nennen, erklärte das BMG: „Wir können diese Vorgabe nur gemeinsam mit den Gesundheits- und Finanzministern der Länder umsetzen.“

Das Gesundheitsministerium Nordrhein-Westfalens will nun aber Nägel mit Köpfen machen und strebt eine eigene Initiative an. In mehreren Interviews hatte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bereits angekündigt, dass er den Einstieg in Gesundheitsberufe attraktiver machen wolle – auch mit Erleichterungen beim Schulgeld. Auf Nachfrage beim Ministerium in Düsseldorf erklärte ein Sprecher nun nochmals: „Die Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW 2015 (LbG NRW) hat einen hohen Nachfragedruck in verschiedenen Gesundheitsberufen aufgezeigt. Rekrutierungsprobleme bei der Gewinnung von qualifizierten Nachwuchskräften führt die LbG NRW vor allem auf das erhobene Schulgeld zurück. In Zeiten des Fachkräftemangels wollen wir dieser Entwicklung entschieden entgegen treten.“

Ministerium: Initiative noch im Herbst

Offenbar steckt das Ministerium gerade schon in konkreten Vorbereitungen zu einer Initiative: „Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen bereitet mit Hochdruck für die Gesundheitsfachberufe eine spürbare Entlastung beim Schulgeld vor. Wir werden unser Versprechen, einen erheblichen Schritt in die Schulgeldfreiheit einzuleiten, noch im Herbst umsetzen. Unser Ziel ist dabei auch, dass die Schülerinnen und Schüler, die bereits in Ausbildung sind von diesen Leistungen profitieren.“ Ob das Schulgeld komplett abgeschafft, stufenweise gesenkt oder vorerst nur einfach gesenkt werden soll, dazu sagte der Sprecher nichts.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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