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Beratungsquickie
Proteine: Was bedeutet die biologische Wertigkeit?
Was hat das mit den Nieren zu tun?
Warum ist das für Menschen mit Niereninsuffizienz wichtig? Proteine bestehen, wie gesagt, aus Aminosäuren und diese enthalten, wie jeder Apotheker weiß, Stickstoff. Aus dem überschüssigen Stickstoff entsteht in der Leber Harnstoff, der bei Nierengesunden von den Nieren ausgeschieden wird. Klappt das nicht, reichert sich Blut an, man spricht dann von einer Urämie, dem vermehrten Auftreten harnpflichtiger Substanzen im Blut. Harnstoff ist eines von mehreren Urämietoxinen. Der bei Niereninsuffizienz ansteigende Serumharnstoffspiegel trägt damit wesentlich zu Urämiesymptomen wie Haut- und Schleimhautveränderungen, Juckreiz und Polyneuropathien bei. Hinzu kommen Appetitverlust und Übelkeit, die langfristig zu einer Malnutrition führen und Lebensqualität und Lebenserwartung massiv beeinträchtigen.
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Ist weniger Eiweiß essen die Lösung?
Auf den ersten Blick erscheint es logisch, einfach weniger Proteine zuzuführen, sodass weniger Harnstoff entsteht. Dies jedoch bringt das Risiko einer Eiweißmangelernährung mit sich, die ebenso wie die Urämie die Lebenserwartung verkürzt. Wie viel Protein pro Kilogramm Körpergewicht im Einzelfall zugeführt werden darf, hängt vom Ausmaß der Funktionseinschränkung ab. Wichtig ist, dass bei Verschärfung der Proteinrestriktion, damit diese nicht zu einer Mangelernährung führt, gleichzeitig der Anteil essenzieller Aminosäuren, also die Wertigkeit des Eiweißes, erhöht wird. Die Aufgabe der Ernährungsberatung besteht dann darin, eine Brücke von den theoretischen Ernährungsempfehlungen zur praktischen Umsetzung zu schlagen.
Biologische Wertigkeit verschiedener Proteinquellen | |
Lebensmittel | Biologische Wertigkeit |
Vollei (Referenzwert) | 100 |
Kartoffeln | 76 |
Rindfleisch | 92 |
Thunfisch | 92 |
Kuhmilch | 88 |
Edamer Käse | 85 |
Soja | 84–86 |
Reis | 81 |
35% Vollei und 65% Kartoffeln | 137 |
77% Rindfleisch und 23% Kartoffeln | 114 |
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