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Interview Christian Redmann
Petition für ein Rx-Versandverbot kurz vor dem Ziel
Warum haben PTA und PKA die Diskussion ums Rx-Versandverbot nicht richtig wahrgenommen?
PTAheute.de: Man hat das Gefühl, die ganze Thematik und auch die Petition sind bisher vor allem an PTA und PKA vorbeigegangen. Können Sie sich das erklären?
Christian Redmann: Ich denke, ein Grund ist, dass viele Apothekenleiter selbst die Petition nicht wahrnehmen beziehungsweise nicht die Brisanz unserer aktuellen Situation erkennen. Erkennt die Leitung nicht, wie wichtig der Kampf um den Beruf ist, wie sollen es dann die Angestellten erkennen? Manchmal kam mir auch zu Ohren, dass man als Apotheker ja unterschrieben habe – aber habe man dem Team, deren Familien oder den eigenen Verwandten das Thema erläutert oder gar die Petitionslisten ausgedruckt und den Kunden zur Unterschrift ausgelegt? Fehlanzeige. Solche Mitteilungen sind dann schon ernüchternd gewesen.
Sicherlich trägt mitunter aber auch die – noch(!) – gute Jobsituation im pharmazeutischen Bereich dazu bei, dass man sich im Angestelltenverhältnis weniger Sorgen darüber machen muss, wie es weitergeht, wenn die eigene Apotheke aufgrund der beruflichen Umstände schließen muss.
PTAheute.de: Warum ist die Durchsetzung des Rx-Versandverbotes aus Ihrer Sicht wichtig für die Zukunft der Apotheken und damit auch für die Apothekenberufe?
Christian Redmann: Das Rx-Versandverbot und die Gleichpreisigkeit sind unabdingbare Säulen zur Sicherung der Versorgung in Deutschland. Ohne die gesetzliche Absicherung dieser Rahmenbedingungen werden wir in eine gefährliche Schieflage geraten, sowohl zulasten der Patienten als natürlich auch zulasten der ortsansässigen Betriebe beziehungsweise der Arbeitsplätze. Entkernt man durch Wegnahme der gesicherten Rx-Vergütung unsere Existenzgrundlage, schließen in absehbarer Zeit die Mehrheit der Apotheken und fallen somit auch die Arbeitsplätze für Angestellte weg. Eigentlich recht einsichtig. Versandapotheken werden durch ihren Aufbau und ihre auf Gewinnmaximierung ausgelegte Firmenpolitik niemals genug Arbeitsplätze bereitstellen können und wollen, um diesen Raubbau und diese Vernichtung aufzufangen.
2 Kommentare
Zahlen ersetzen alle Argumente
von Ulrich Ströh am 10.09.2018 um 20:26 Uhr
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AW: Zahlen ersetzen alle Argumente
von Stefan Haydn am 11.09.2018 um 13:58 Uhr
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