Interview Christian Redmann

Petition für ein Rx-Versandverbot kurz vor dem Ziel

Stuttgart - 10.09.2018, 17:50 Uhr

Apotheker Christian Redmann steht mit seiner Petition zum Rx-Versandverbot kurz vor dem Ziel. (s / Foto: BVDVA)

Apotheker Christian Redmann steht mit seiner Petition zum Rx-Versandverbot kurz vor dem Ziel. (s / Foto: BVDVA)


Redmann: PTA sollten Chefs ansprechen

PTAheute.de: Welche Argumente können Sie Kolleginnen und Kollegen an die Hand geben, um Kunden, Freunde und Bekannte davon zu überzeugen, die Petition mit Ihrer Unterschrift zu unterstützen und wie können Mitarbeiter in ihren Apotheken Unterschriften sammeln? Geht das auch anhand von Unterschriftenlisten?

Christian Redmann: Wie bereits genannt: Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes, vernetztes Denken über den eigenen Arbeitsplatz hinaus. Ebenso an die Apothekerkollegen: Will man die Apotheken, auch die eigene, erhalten, muss jeder die Chance nutzen, unter anderem durch diese Petition der Politik zu sagen: Ich will nicht untergehen, ich will meinen Beruf so ausüben, wie er vorgesehen ist. Nicht zuletzt argumentiert man am besten zu allererst aus Sicht des Patienten: Stellen Sie doch einmal die Frage, was es für einen geriatrischen Patienten bedeutet, wenn die Vor-Ort-Versorgung wegfällt, er auf Tabletten tagelang warten muss, keine Rezepturen für ihn angefertigt werden sollen, dringende Schmerzmittel nicht per Versand sofort geliefert werden können, eine spezialisierte Versorgung im Alter nicht ohne weiteres möglich sein wird....

PTA sollten ihre Chefs darauf ansprechen, ob sie die Listen auslegen dürfen – so etwas geht nicht ohne Erlaubnis beziehungsweise Einverständnis der Apothekenleitung. Leider ist man da als Angestellter auf den Goodwill des Chefs angewiesen, was in diesem Fall eigentlich kein Problem sein sollte. Die Listen findet man auf der Seite der Petition (Anm. d. Red.: Hier geht’s zu den Listen)

Vielleicht sollten die PTA auch nochmal an ihre Ausbildungsschulen schreiben – ich selbst habe dies mehrmals getan und bis auf eine(!) Schule weder eine Rückmeldung geschweige denn Unterschriftensammlungen erhalten. Das ist schon bedenklich, wenn es bereits kein Interesse an dieser Stelle zu geben scheint. Die Fachschaften an den Universitäten hingegen waren mitunter recht eifrig und umtriebig.

PTAheute.de: Es fehlen noch knapp 1.800 Unterschriften, die bis zum 7. November 2018 gesammelt werden müssen. Gesetzt den Fall, die schaffen Sie noch: Wie geht‘s dann weiter?

Christian Redmann: Nach Erreichen der Quorumszahl setze ich mich mit den Verantwortlichen von openpetition.de in Verbindung und bespreche das weitere Vorgehen. Wie die Bundesregierung, respektive zunächst der Petitionsausschuss, reagiert, ist meines Wissens nach festgelegt.



Cornelia Neth, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Zahlen ersetzen alle Argumente

von Ulrich Ströh am 10.09.2018 um 20:26 Uhr

Ich habe großen Respekt vor dem Engagement des Initiators Christian Redmann !
Er wird die 50000 noch schaffen!
Sein Verdienst!

Aber ansonsten ein fatales Signal der Apotheken und ihrer Mitarbeiter gegenüber der Politik...

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Zahlen ersetzen alle Argumente

von Stefan Haydn am 11.09.2018 um 13:58 Uhr

Da gebe ich ihnen recht. Offenbar hat nicht mal jeder 3. Betroffene ein Interesse am eigenen Arbeitsplatz.
Das zeigt der Politik nur wie bereitwillig sich Apotheken und deren Angestellte abschlachten lassen.

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