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„Unkalkulierbares Risiko“
Ärztekammer Brandenburg will keine ausschließlichen Fernbehandlungen
Ärzte in Brandenburg: Unkalkulierbares Risiko bei ausschließlicher Online-Behandlung
Die Deregulierungswelle wird jedoch derzeit im Osten der Republik gebrochen: Die Landesärztekammer Brandenburg hat in ihrer Vertreterversammlung am vergangenen Wochenende beschlossen, dass man die Änderung der Musterberufsordnung nicht übernehmen werde. Das meldeten sowohl die Ärztezeitung als auch das Ärzteblatt am gestrigen Dienstag. Die Delegierten hätten demnach keine Veranlassung gesehen, nachdem sie alle Vor- und Nachteile, insbesondere alle rechtlichen und medizinischen Aspekte, unter die Lupe genommen hatten. Eine ausschließliche Fernbehandlung ohne jeden unmittelbaren Arzt-Patienten-Kontakt halten die Brandenburger Ärzte den Berichten zufolge für „ein unkalkulierbares Risiko für Patient und Arzt“.
Schon in der vergangenen Woche hatte sich die Kammer Brandenburg auf ihrer Internetseite zum Thema Fernbehandlung geäußert. Die Mediziner teilten mit, dass es schon heute viele Möglichkeiten der Fernbehandlung gebe. „Dazu zählen zum Beispiel die individuelle Beratung und Behandlung von Patienten, Telediagnostik und Telemonitoring.“ Man habe sich lediglich gegen die ausschließliche Fernbehandlung ausgesprochen, „wenn also im Rahmen der Behandlung gänzlich auf einen direkten Arzt-Patienten-Kontakt verzichtet werden soll“. Die ausschließliche Fernbehandlung mache aber lediglich einen kleinen Teil der Fernbehandlung aus und spiele bei den „allermeisten Modellen der Fernbehandlung gar keine Rolle“.
Damit gibt es inzwischen sogar schon zwei Ärztekammern, die den Beschluss des Deutschen Ärztetages ablehnen. Schon im Mai hatte es die Kammer Saarland abgelehnt, die ausschließlichen Online-Beratungen in die saarländische Berufsordnung zu übernehmen.
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