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Doping
Wie sich Sportler Rx-Arzneimittel illegal aus dem Internet beschaffen
Sportler können sich im Internet ohne Arztbesuch rezeptpflichtige Medikamente auch auf dem EU-Binnenmarkt problemlos bestellen. In ihrem Bericht über diese kriminellen Praktiken stützt sich die ARD-Dopingredaktion auf Ergebnisse eines Forschungsprojekts der Hochschule Kaiserslautern um den Pharmakologie-Professor Niels Eckstein. Die Forscher hatten ihre Analysen zuvor auch in der DAZ vorgestellt.
Unter dem Titel „The price you pay“ hatte die Forschergruppe aus Kaiserslautern kürzlich in der DAZ-Ausgabe 32 ihre Forschungsergebnisse vorgestellt. Die Wissenschaftler wollten herausfinden, wie sich der freie Warenverkehr in der EU und die Abschaffung von Grenzkontrollen auf den (illegalen) Handel mit Arzneimitteln, insbesondere im Dopingbereich, auswirkt. Sie kamen zu dem Schluss, dass es einen erheblichen Graumarkt gibt. Zwar ergaben die Untersuchungen an den Arzneimitteln, dass es sich um regulär hergestellte Arzneimittel handelt, die über illegale Distributionswege verteuert vertrieben werden. Allerdings waren die Vertriebsstrukturen meistens illegal.
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So konnten Pseudo Customer über das Internet problemlos zahlreiche Dopingsubstanzen in beliebiger Menge beziehen. Um welche Wirkstoffe ging es? Durch Testosteron Enantat und Amfepramon wäre ein erheblicher Muskelzuwachs mit gleichzeitigem Fettverlust möglich. Zudem könnten die durch steigende Belastungen auftretenden Schmerzen des Bewegungsapparats mittels Codein bzw. Dihydrocodein (nach Demethylierung zu Morphin) gelindert werden. Dabei lagen die Gesamtkosten einer solchen Kombination in einem Bereich, der für viele Breitensportler realisierbar sein dürfte: Weniger als 800 Euro für eine dreimonatige Anwendung.
Auch die Sportschau hat nun über die Forschungsergebnisse berichtet. „Für Fachleute war das Ergebnis niederschmetternd: Medikamentenmissbrauch und Doping ist Tür und Tor geöffnet in Europa“, heißt es in dem Bericht „Dopingmittel frei Haus“. Und weiter: „Wer illegal in Deutschland an rezeptpflichtige Medikamente gelangen will, wird recht schnell online fündig, ohne vorher die verpflichtenden Arztkonsultationen vorgenommen zu haben und ein Rezept vorlegen zu können“, wird in der Studie betont. „Er muss sich nicht einmal an dubiose Händler in Fernost wenden.“ Nach einer „Pseudo-Befragung durch einen angeblichen Arzt, kann jeder ordern und erhalten, was er begehrt“.
1 Kommentar
RX Versandverbot
von Dr Schweikert-Wehner am 13.09.2018 um 15:44 Uhr
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