DAZ-Lesetipp

Kinofilm „Eingeimpft“ – Aufklärung oder Panikmache?

Berlin - 20.09.2018, 17:45 Uhr

Der neue Kinofilm „Eingeimpft" stößt auf Kritik von Immun-Experten. Autor und Regisseur David Sieveking (abgebildet) möchte nicht pauschal als Impfgegner gesehen werden. ( r / Foto: eda/DAZ)

Der neue Kinofilm „Eingeimpft" stößt auf Kritik von Immun-Experten. Autor und Regisseur David Sieveking (abgebildet) möchte nicht pauschal als Impfgegner gesehen werden. ( r / Foto: eda/DAZ)


PEI-Chef: Chance verpasst, Ängste zu nehmen

Im Laufe der Filmhandlung lassen die Eltern am Ende doch ihre Kinder impfen. Und zwar zunächst ausschließlich mit Lebendimpfstoffen, die als grundsätzlich überlegen dargestellt werden – nach Ansicht von Dingermann und Zündorf eine irreführende Pauschalisierung: „Man kann nur hoffen, dass der Hype um diesen Film nicht auch andere Menschen in die immunologische Irre führt.“  

Auch Cichutek findet Sievekings Film zu emotional, um als neutraler Dokumentarfilm zu gelten: „Diese Recherche wird beherrscht von den Ängsten der Mutter vor längst widerlegten Gefahren. Von einem Dokumentarfilm würde ich eine balancierte Darstellung der Fakten über Impfungen erwarten.“ Dabei wäre ein wissenschaftlich fundierter Aufklärungsfilm durchaus hilfreich gewesen, Impf-Mythen zu widerlegen und Ängste zu nehmen. Doch diese Chance habe der Film leider verpasst, erklärte der PEI-Chef im Rahmen eines Interviews mit der Deutschen Apotheker Zeitung. Cichutek teilt die Kritik des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, der bemängelt, der Film stelle „widersprüchliche Szenen und Meinungen – teilweise auch Fehlinformationen und wissenschaftlich widerlegte Hypothesen – nebeneinander, ohne diese einzuordnen“.

Mehr zum Thema

Ein Kommentar von Ilse Zündorf und Theo Dingermann

Schon eingestimmt auf „Eingeimpft“?

Interview mit Prof. Dr. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI)

„Chance verpasst, Ängste zu nehmen“

Auszug aus einem Statement von David Sieveking

„Es besteht großer Redebedarf“

Sieveking wünscht sich offene Debatte

Autor und Regisseur Sieveking kann die Kritik der Fachleute nicht nachvollziehen. Die Ergebnisse seiner Recherchen seien „fundiert“, erklärt der Familienvater in einer Stellungnahme. Außerdem solle sein Buch- und Filmprojekt kein Regelwerk, sondern ein Denkanstoß sein: „Ich möchte damit eine offene Debatte in der Sache auslösen und hätte nicht gedacht, dass ich pauschal und teils auch polemisch als Impfgegner verdammt werde, um jegliche Diskussion zu unterbinden.“



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


3 Kommentare

Impfen

von Martin Fink am 21.09.2018 um 15:42 Uhr

@Haydn: Was soll das? Man muss über dieses Thema diskutieren dürfen, zumal Ihre Aussage falsch ist. Schauen Sie mal in Pflegeheime, wo sehr viele Menschen mit Impfschäden gepflegt werden. Lassen Sie sich mal vom Arzt die Studien zu Impfungen zeigen, die Ihre Aussage belegen sollen. Es gibt sie nicht!!! Der Film wil anregen zum Zuhören und Nachdenken. Machen Sie das einfach mal.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Ah ja, Belege?

von Stefan Haydn am 27.09.2018 um 16:23 Uhr

Leider etwas spät meine Antwort, ich versuchs dennoch mal.

So so, viele zu Pflegende mit Imfschäden. Da haben Sie doch sicher Beweise für.
Belegen Sie mir doch mal dass Impfen nichts nützt.
Darf ich sie mal ungeimpft mit Tetanus oder Polio infizieren? Das nennt man dann einen "schlagenden Beweis".
Aber bitte nicht über das Endergebniss beschweren. Nun gut bei Tetanus dürfte das schwer fallen.
Ich kann Ihnen aber gerne auch Pocken anbieten, wenn sich die Sicherheitslabore darauf einlassen. Zur Not geht Ebola auch.

Meine Art der Diskussion ist Ihnen nicht ernst genug?
Das liegt vielleicht daran, dass es bei gesundem Menschenverstand nichts zu diskutieren gibt.
Aber mit dem gesund und Menschenverstand ist das heute ja so ne Sache!

Aber wenn Sie wollen hat die WHO wirklich beeindruckende Zahlen zum Thema Impfen. Man muss das Zahlenmaterial nur akzeptieren WOLLEN.

Der Film will nicht anregen zum Zuhören und Nachdenken, da er nur den üblichen WohlstandsImpfgegnerSchmarn neu aufkocht. Also vielen Dank für gar nichts an den Filmemacher.

Diskussion?

von Stefan Haydn am 20.09.2018 um 18:36 Uhr

Da gibt es einfach nichts zu diskutieren.

Impfen ist Krankheitsprävention der effektivsten Art.

Punkt, Aus, Schluß!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.