Wirkmechanismus von Atropin am Auge kaum verstanden
Atropin bindet an alle muskarinischen Rezeptor-Subtypen (M1 bis M5). Jedoch wird vermutet, dass Atropin die Myopie gar nicht über muskarinische Mechanismen hemmt.
Relevant könnte unter anderem seine Bindung an alpha2-adrenerge Rezeptoren sein: Andere Agonisten, die primär an alpha2-adrenerge Rezeptoren binden, sollen die Myopie ebenso effizient hemmen.
Im Tiermodell des Huhns wurde gezeigt, dass der gasförmige Transmitter Stickoxid in der Netzhaut verfügbar sein müsse, damit Atropin seine myopiehemmende Wirkung entfalten könne. Denn hemmt man die Synthese von Stickoxid, soll Atropin seine Wirkung verlieren. Stickoxid stellt, ähnlich wie Dopamin, ein Lichtsignal für die Netzhaut dar.
Adrenerge Rezeptoren sollen auch die Aktivität des Schlüsselenzyms für die Dopaminsynthese und somit den Dopamingehalt der Netzhaut steuern. Dopamin sei ebenfalls ein Lichtsignal für die Netzhaut.
Atropin scheint der Netzhaut also sowohl über Stickoxid (NO) als auch über Dopamin ein Lichtsignal zu liefern.
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