Nach DAT-Rede

Schulz-Asche: Spahn führt Apotheker an der Nase herum

Berin - 11.10.2018, 07:00 Uhr

Kordula Schulz-Asche (Grüne) hat Bundesgesndheitsminister Jens Spahn (CDU) für seine Rede beim Deutschen Apothekertag heftig kritisiert. (Foto: Grüne)

Kordula Schulz-Asche (Grüne) hat Bundesgesndheitsminister Jens Spahn (CDU) für seine Rede beim Deutschen Apothekertag heftig kritisiert. (Foto: Grüne)


Nicht nur die Apotheker zeigten sich enttäuscht über den Auftritt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) beim Deutschen Apothekertag. Auch die Gesundheitsexpertin der Grünen, Kordula Schulz-Asche, meint: Spahn führt die Apotheker an der Nase herum.

Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik in der Grünen-Bundestagsfraktion, fand den Auftritt Jens Spahns beim Deutschen Apothekertag in München offensichtlich enttäuschend. Mit Spannung war er erwartet worden: Was für ein Paket würde er den Apothekern mitbringen? Am Ende waren es viele Ideen, doch keinerlei Vorstoß für ein Rx-Versandverbot. 

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Spahn enttäuscht die Apotheker

Vergütung für Medikationsmanagement und Strukturfonds

Schulz-Asche ist überzeugt: Das vom ehemaligen Gesundheitsminister Hermann Gröhe versprochene und dann im Koalitionsvertrag festgehaltene Rx-Versandverbot wird nicht kommen. „Das sollten Apotheker spätestens heute verstanden haben“. Längst hätte statt des Verbots ein ganzer Strauß an Maßnahmen zur Unterstützung der Apotheke vor Ort umgesetzt werden können, meint die Grüne. Ihre Partei fordere das jedenfalls schon lange. So sollten Apotheken beispielsweise ins Medikationsmanagement über den Medikationsplan aufgenommen und dafür auch vergütet werden. Das stärke sie als Heilberufler. Zur Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung spricht sich die Grüne jetzt zudem für einen Strukturfonds aus, der versorgungsrelevante Apotheken stützt. Schon im vergangenen Jahr hatten die Grünen im Bundestag einen Gesetzentwurf eingebracht, in dem sie ein Höchstpreismodell forderten samt Erhöhung der Nacht- und Notdienstpauschale.

Spahn hatte in seiner Rede allerdings auch sehr viele neue Aufgaben für die Apotheker in Aussicht gestellt: Man müsse über Dinge wie Impfungen in der Apotheke, den Nacht- und Notdienstfonds oder neue Beratungshonorare reden. Konkrete Umgestaltungspläne hatte der Minister aber nicht dabei.

Schulz-Asche kann sich „Apotheke light“ vorstellen

Einer Aufweichung der wichtigsten Regeln im Apothekenmarkt, dem Fremd- und Mehrbesitzverbot, kann sich Spahn jedoch ausdrücklich nicht vorstellen. Schulz-Asche hingegen ist liberaler eingestellt und könnte sich auch die Aufweichung von Regularien vorstellen, die schon öfter diskutiert, aber bisher immer verhindert werden konnten – Stichwort „Apotheke light“. So meint sie, in einzelnen Regionen sollten „die Anforderungen zur Größe und Ausstattung einer Apotheke aufgelockert werden, um bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten“.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Grüne Pharisäer

von Heiko Barz am 12.10.2018 um 11:24 Uhr

Eigentlich nur DAS, was diese Dame der Grünen schon immer äußert und immer weiterführend die berufsvernichtenden Strukturen einer B.Bender.
Wenn sich die linksorientierten Grünen vor den Karren kapitalistischer Heuschrecken immer und immer wieder spannen lassen, dann kann die Absicht der eigenen finanziellen Zukunftsorientierung nur zu deutlich werden.
Beschämend!!

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