Landtagswahl in Bayern

Debakel für CSU und SPD, Grüne und AfD triumphieren

Berlin - 14.10.2018, 18:15 Uhr

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ärgert sich über das schlechteste Ergebnis seiner Partei bei einer bayerischen Landtagswahl. (Foto: Imago)

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ärgert sich über das schlechteste Ergebnis seiner Partei bei einer bayerischen Landtagswahl. (Foto: Imago)


Der Freistaat Bayern steht vor großen politischen Veränderungen. Sowohl die CSU als auch die SPD verzeichnen bei der heutigen Landtagswahl ein historisch schlechtes Wahlergebnis in Bayern. Die CSU rutscht auf 37,2 Prozent ab, die SPD verlässt die Zweistelligkeit und landet bei 9,7 Prozent. Freuen können sich hingegen die Grünen, die zweitstärkste Fraktion im Landtag werden. Die AfD zieht erstmals ins Parlament ein. Auch für die Apotheker im Freistaat könnten aus politischer Sicht neue Zeiten anbrechen.

Die seit Jahrzehnten fast unveränderten politischen Verhältnisse in Bayern werden mit der heutigen Landtagswahl auf den Kopf gestellt. Die CSU, die bei der Wahl 2013 noch knapp 48 Prozent der Wähler überzeugte und somit die absolute Mehrheit knapp an sich riss, ist eingebrochen: Nach dem amtlichen Endergebnis liegt die Partei von Ministerpräsident Markus Söder nunmehr bei etwa 37,2 Prozent. Das ist das zweitschlechteste Ergebnis überhaupt.

Aber damit noch nicht genug: Auch die Sozialdemokraten, die im Freistaat stets zweitstärkste Kraft im Parlament waren, erleben am heutigen Sonntag ein wahres Wahldesaster. Die SPD kommt gerade einmal auf 9,7 Prozent, 2013 hatten die Sozialdemokraten noch knapp 21 Prozent überzeugt.

Aber es gibt auch Wahlgewinner in Bayern: Insbesondere die Grünen und die AfD können sich freuen. Die Grünen können ihr Ergebnis mehr als verdoppeln und steigern sich von 8,6 Prozent auf nunmehr 17,5 Prozent. Die AfD zieht erstmals in den Landtag ein und überzeugt aus dem Stand 10,2 Prozent der Wahlberechtigten. Leichte Zugewinne können auch die Freien Wähler verbuchen, die sich laut den Hochrechnungen von 9 auf 11,6 Prozent verbessern. Die FDP kann sich über den Wiedereinzug in den Münchener Landtag freuen: Die Liberalen landeten bei knapp über 5 Prozent. Fest steht auch, dass die Linken es nicht schaffen werden, sie liegen bei 3,5 Prozent.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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