Expopharm 2018

Click & Collect: „Digitalumsatz soll in der Apotheke bleiben“

München - 16.10.2018, 16:05 Uhr

Mit diesen Abholautomaten will sich das junge Unternehmen „Click&Collect" im Apothekenmarkt etablieren. (Foto: DAZ.online/bj)

Mit diesen Abholautomaten will sich das junge Unternehmen „Click&Collect" im Apothekenmarkt etablieren. (Foto: DAZ.online/bj)


Zukunftsvision: digitale Filialisierung

Doch das junge Unternehmen denkt noch weiter. Und zwar daran, die Abholautomaten als „digitale Filialen“ in räumlicher Entfernung zur Apotheke aufzustellen. Ergänzend dazu bietet Wuzke den Pharmazeuten auch Online-Shops an, wo die Kunden ihre Medikamente vorbestellen könnten, ohne die Offizin zu betreten. Die sei insbesondere für strukturschwache Regionen denkbar und trage zur flächendeckenden Arzneimittelversorgung bei. Sollte das E-Rezept kommen, könnten die Patienten dieses theoretisch von zu Hause aus digital bei ihrer Stammapotheke einlösen.

Diese Digitalisierungsideen stoßen bisher noch nicht bei allen Apothekern auf grenzenlose Zustimmung, berichtete Wuzke. Zum einen, weil die Apotheke die Logistik selbst organisieren müsse, was Zusatzarbeit bedeute. Zum anderen haben die Pharmazeuten Sorge, Umsatz zu verlieren.

„Digitalumsatz nicht den Versendern lassen“

Doch genau das Gegenteil wird der Fall sein, so Wuzke. Denn im Gegensatz zu den großen Playern im Versandgeschäft verstehe sich „Click&Collect“ als Partner der öffentlichen Apotheke, der die Pharmazeuten bei der digitalen Transformation begleiten wolle. Wenn die Apotheker die Schließfächer und das Bestellkonzept zur Versorgung strukturschwacher Regionen geschickt nutzten, könnten sie vermeiden, den digitalen Umsatz den großen Versendern zu überlassen, ist Wuzke überzeugt.

Mit den großen Playern zusammenzuarbeiten, habe Wuzke nach eigener Aussage übrigens kein Interesse. Die bisherigen Kooperationspartner von „Click&Collect“ sind kleine Firmen wie etwa jobfood oder logtech. „Wir wollen kleine Unternehmen digital aufstellen“, erklärte der Jungunternehmer gegenüber DAZ.online. Zu seiner Zielgruppe sollen künftig auch die Apotheken gehören. Und da Wuzkes Frau ausgebildete PKA ist, hat der Geschäftsführer zudem einen persönlichen Bezug zur Apothekenlandschaft.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.