Kölner Hauptbahnhof-Apotheke

Polizei: Geiselnahme in Apotheke könnte Terroranschlag gewesen sein

Berlin - 16.10.2018, 10:35 Uhr


Wie lief die Geiselnahme ab?

Schon vor der Attacke in der Apotheke hatte es im Bahnhof offenbar noch einen anderen Zwischenfall gegeben, bei dem ein Mädchen mit Benzin übergossen wurde und in Brand geriet. Laut Nachrichtenagentur dpa könnte die gesamte Tat so abgelaufen sein: In einem Schnellrestaurant im Bahnhof zündet der Täter ein Molotow-Cocktail. Ein 14 Jahre altes Mädchen wird dadurch verletzt. Weil durch den Rauch die Sprinkleranlage ausgelöst wird, flüchtet der Täter in eine gegenüberliegende Apotheke und nimmt dort eine Frau als Geisel. Er fordert freien Abzug und die Freilassung einer Tunesierin. Außerdem will er eine Tasche wiederhaben, die er im Schnellrestaurant zurückgelassen hat.

Um 14.50 Uhr stürmen Spezialkräfte die Apotheke. Der Täter bedroht die Geisel, versucht möglicherweise, sie anzuzünden. In der Hand hält er eine Schusswaffe – ob sie echt ist, weiß die Polizei zunächst nicht. Die Polizisten schießen auf ihn, der Mann sackt getroffen zusammen. Er wird reanimiert, ins Krankenhaus gebracht und dort notoperiert. Die stellvertretende Polizeipräsidentin Miriam Brauns erklärte bei der Pressekonferenz am gestrigen Montagabend, es gehe um mehr als eine Geiselnahme: „Auch einen Terroranschlag schließen wir dabei nicht aus.“

Der Kölner Hauptbahnhof gehört zu den meistfrequentierten in Deutschland. Er liegt im Stadtzentrum direkt neben dem Kölner Dom. Täglich durchströmen ihn rund 1300 Züge und bis zu 280.000 Reisende auf elf Gleisen. Erste Notrufe vom Bahnhof hatten die Polizei am Mittag erreicht. Der Vorplatz des Hauptbahnhofs zum Dom wurde gesperrt und gesichert. Auch den Breslauer Platz an der Rückseite des Bahnhofs, an dem die Apotheke liegt, sperrten Einsatzkräfte großräumig ab.

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Hinweis der Redaktion: Wir haben den Text mit aktuellen Informationen angereichert und aktualisiert. Stand: 16. Oktober, 11:10 Uhr



bro / dpa
brohrer@daz.online


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