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Medizinalhanf-Workshop
„Der Apothekenaufschlag bei Cannabis ist gerechtfertigt“
Hohe Dynamik im Cannabis-Markt
Auch die Patienten haben viele Fragen auf dem Herzen: „Die Betreuung von Cannabispatienten ist mit besonders viel Kommunikation verbunden“, berichtete Heimann. Die Beratungsintensität hänge unter anderem von der „Vorerfahrung“ des Patienten ab. So kennen einige Patienten die Cannabiswirkung bereits aus der Freizeitanwendung, für andere Betroffene wiederum ist das erste Rezept gleichzeitig die erste Begegnung mit der Hanfpflanze. Zu den am häufigsten gestellten Fragen gehöre, ob die verordnete Blütensorte lieferbar ist.
Denn die Versorgungslage ist nach wie vor instabil, monierten die Teilnehmer. So wurde kurz nach Inkrafttreten der Gesetzesänderung viel Cannabis aus den Niederlanden importiert, wo die Kapazitäten rasch erschöpft waren. Einige Importeure kündigten im Folgenden an, mit Lieferungen aus Kanada die Medizinalhanf-Versorgung zu verbessern. Doch diese Versprechen konnten nur teilweise eingehalten werden – zum Leidwesen von Patienten und Apothekern. „Die permanente Unsicherheit, ob eine Blütensorte verfügbar ist, macht uns Apothekern das Leben schwer“, resümierte Pacher. Hinzu kommt eine schwer vorherzusehende Dynamik des Marktes. Lieferanten werden aufgekauft. Oder es ergeben sich neue politische Wendungen. „In Kanada hat der legale Verkauf von Freizeitcannabis am 17. Oktober begonnen. Hier sind weitere Lieferschwierigkeiten zu erwarten“, erklärte Grünberg.
Wie lange „lohnt“ sich Cannabis noch?
Der Apothekenzuschlag für medizinisches Cannabis berechnet sich nach der Arzneimittelpreisverordnung (AmPreisV) und beträgt für das Abfassen der Blüten 100 Prozent. Verhandlungen zwischen dem Deutschen Apothekerverband und GKV-Spitzenverband blieben bislang ergebnislos. Doch die Teilnehmer vermuten, dass dies nicht lange so bleiben wird: „Es besteht die Gefahr, dass in den nächsten Jahren für Cannabis Festbeträge festgelegt werden und dann die Belieferung von diesen Rezepten, unter Berücksichtigung des damit verbundenen Aufwandes, unter Umständen nicht mehr lohnend sein wird“, meinte Koczian.
Die Teilnehmer bemängelten, dass sich nicht alle Kollegen an die AmPreisV halten und manche mit günstigen Preisen locken würden. „Der jetzige Aufschlag ist gerechtfertigt. Jede Dose muss geöffnet und geprüft werden“, betonte Bauer.
4 Kommentare
Der Preis ist halt viel zu teuer
von hans am 06.07.2019 um 4:22 Uhr
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Ist der Preis wirklich angemessen?
von Hans-Joachim Brodam am 22.10.2018 um 12:05 Uhr
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Abschlag oder Zuschlag?
von Michael Mischer am 19.10.2018 um 11:49 Uhr
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AW: Abschlag oder Zuschlag
von Redaktion DAZ.online am 19.10.2018 um 11:52 Uhr
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