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DAZ.online-Wahlcheck (Teil 3)
Impfen, Honorar, Rabattverträge – Was sagen die Parteien in Hessen?
Linke und AfD
Was sagen die Linken zu neuen Aufgaben für die Apotheker, wie etwa Impfungen in der Apotheke?
Linke: Der Apothekerberuf befindet sich im Wandel. Eine gute Arzneimittelversorgung ist der gesetzliche Auftrag. Die Möglichkeiten der Digitalisierung, eines modernen Medikationsmanagements, einer neuen Kooperationskultur mit Ärztinnen und Ärzten etc. eröffnen neue Wege, die die Versorgung gleichzeitig anspruchsvoller werden lassen. Es muss heute zunächst darum gehen, diese Reserven für mehr Qualität und Sicherheit in der Arzneimitteltherapie zu nutzen. Hier können wir viel aus internationalen Erfahrungen lernen, wo Apothekerinnen und Apotheker erheblich mehr Kompetenzen erhalten haben. Selbstverständlich muss dann darüber nachgedacht werden, wie dieser Mehraufwand honoriert wird.
Gibt es aus Sicht der Linken Handlungsbedarf beim Apothekenhonorar?
Linke: Das Packungshonorar verstehen wir vor allem als ein Entgelt für die Beratung, die mit der Abgabe eines Arzneimittels notwendig wird. Das mindert viele Fehlanreize, die sich aus rein umsatzabhängigen Aufschlägen ergeben haben. erheblich ab. DIE LINKE hat seit Langem gefordert, das Fixhonorar nach transparenten Kriterien regelmäßig anzupassen. Auch die Erhöhung der Rezepturvergütung haben wir begrüßt. Eine neue Apothekenhonorierung, vermutlich eher ergänzend zur bestehenden Honorierungsart, wird notwendig, wenn sich die Aufgaben von Apotheken erheblich erweitern werden.
Wie steht Ihre Partei zur Importförderklausel?
Linke: Vorschriften zur bevorzugten Abgabe von Re- und Parallelimporten gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Es ist nicht in Ordnung, dass Deutschland von einer besseren Gestaltung in anderen Ländern profitiert und damit selbst die Versorgungssicherheit in diesen Ländern gefährdet. Stattdessen müssen die deutschen Instrumente für reelle Arzneimittelpreise auf den Prüfstand. Insbesondere bei patentgeschützten Arzneimitteln sind erhebliche Nachbesserungen erforderlich.
Gibt es aus Ihrer Sicht Handlungsbedarf bei den Rabattverträgen?
Linke: Rabattverträge verschlechtern die Adhärenz, sie sind bürokratisch und intransparent. DIE LINKE will Rabattverträge abschaffen und stattdessen ein gesetzliches Festbetragssystem im Sinne von Listen-Höchstpreisen einführen. Große Arzneimittelhersteller werden immer das Bestreben haben, ihre Produktion effizienter und preiswerter zu organisieren – sei es weil sie aufgrund des Preisdrucks dazu gezwungen werden oder weil sie entsprechende Geschäftszahlen vorlegen wollen. Wichtig ist es daher, die Überwachung der Herstellung national und international besser miteinander zu vernetzen und engmaschiger zu betreiben. Schließlich muss jeder Hersteller die europäischen bzw. deutschen Vorschriften für gute Herstellungspraxis erfüllen – unabhängig vom Produktionsort oder dem Sitz der Zulieferer.
Was sagt die AfD zu neuen Aufgaben für die Apotheker, wie etwa Impfungen in der Apotheke?
Gar nichts. Die AfD Hessen teilte mit, dass sie sich mit dieser „spezifischen Materie“ bislang nicht befasst habe.
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