- DAZ.online
- News
- Pharmazie
- Zuckerstoffwechsel: ...
Blutzucker und kardiometabolisches Risiko
Welche klinischen Konsequenzen haben die veränderten Laborparameter? Dazu untersuchten die Forscher die Mortalitätsraten der Teilnehmer mit und ohne Gendefekt und beobachteten, wie häufig Diabetes, Adipositas und Herzinsuffizienz auftraten. Aus den gesamten Daten berechneten die Wissenschaftler mithilfe eines speziellen statistischen Verfahrens (Medelian Randomization), wie sich die Risiken für diese Ereignisse theoretisch verändern würden, wenn sich der Zwei-Stunden-Blutzuckerwert beim oralen Glucosetoleranztest über 25 Jahre lang um 20 mg/dl senken würde. Bei dieser Modellrechnung würde das Adipositasrisiko um 57 Prozent, das Diabetesrisiko um 42 Prozent und das Herzinsuffizienzrisiko um 47 Prozent zurückgehen. Die Mortalität würde um 34 Prozent sinken.
Neues Target für Antidiabetika?
Lässt uns zu viel Zucker nun früher sterben? Für eine derartige Schlussfolgerung wäre es sicher noch zu früh. Die „guten Werte“ beim oralen Glucosetoleranztest kommen durch einen Gendefekt und nicht durch eine gesunde Lebensweise zustande. Abgesehen davon handelt es sich bei der Modellrechnung um eine Extrapolation. Unklar ist ferner, ob die Funktionsbeeinträchtigung des SGLT-1 Transporters auch negative Folgen haben könnte.
Aus Sicht der Autoren ist der Zusammenhang zwischen dem SGLT-1-Transporter und dem Herzinsuffizienz-Risiko vielversprechend, da Diabetiker ein erhöhtes kardiometabolisches Risiko aufweisen. Deshalb könnte neben dem SGLT-2-Transporter auch das SGLT-1-Protein ein künftiges Target für neue Antidiabetika sein.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.