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Konsequenzen nach Lunapharm-Skandal
Brandenburg beschließt Bundesratsinitiative zur Streichung der Importförderklausel
Mehrheit im Bundesrat möglich
Die Initiative Brandenburgs zur Abschaffung der Importquote könnte
Erfolg haben, das Gesundheitsministerium geht von einer soliden Mehrheit aus. Denn
man habe sich im Vorfeld der Kabinettssitzung
auf der Arbeitsebene mit anderen Ländern ausgetauscht und Rückendeckung zur
Abschaffung der Importquote erhalten, hieß es aus Kreisen der Landesregierung. In der Vergangenheit gab es bereits Vorstöße im Bundesrat, die jedoch scheiterten.
Wie die Bundesregierung zur Förderklausel steht, ist noch offen. Bei einer Veranstaltung des BPI vergangene Woche signalisierte CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich jedenfalls keine Bereitschaft, sich bei dem Thema einzubringen. Seiner Erfahrung nach habe die jahrelange Diskussion bisher zu nichts geführt. Die Krankenkassen dagegen scheinen offen zu sein, an der Importquote zu rütteln. So erklärte AOK-Chef Martin Litsch die Importquote für verzichtbar.
Derzeit arbeiten der Deutsche Apothekerverband und der GKV-Spitzenverband an möglichen
Änderungen des Rahmenvertrags. Nach Informationen von DAZ.online stehen Apotheker und Kassen vor einer baldigen Einigung in Sachen Änderungen am Rahmenvertrag. Dass die Förderklausel abgeschafft wird, ist demnach unwahrscheinlich. Allerdings könnte die im Rahmenvertrag vorgesehene Abgabepflicht abgeschwächt werden.
Karawanskij arbeitet Aufgabenliste ab
Die Abschaffung der Importquote gehört zu den Empfehlungen einer Expertentaskforce, die noch die vorige Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) zur Aufarbeitung der Vorfälle ins Leben gerufen hatte. Doch auf der Aufgabenliste, die aus dem Abschlussbericht des Gremiums hervorgeht, standen weitere Punkte. So bemängelte die Taskorce unter anderem, dass die Personaldecke der Brandenburger Arzneimittelaufsicht und des Ministeriums zu dünn sei.
Golzes Nachfolgerin, Susanna Karawanskij (Linke), die seit zwei Monaten im Amt ist, hat sich zum Ziel gesetzt, bis Jahresende im Ministerium fünf und in der Arzneimittelaufsicht sieben neue Stellen zu besetzen. Außerdem schlägt Karawanskij vor, die Arzneimittelüberwachung der Länder besser zu koordinieren. In einem Schreiben im vergangenen Monat an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) forderte sie, eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe einzuführen. Informierten Kreisen zufolge ist Karawanskijs Idee offenbar für Spahn von Interesse – so sei die Terminplanung für ein persönliches Treffen der beiden in Planung.
Spahn tendiert ohnehin dazu, Kompetenzen der Arzneimittelüberwachung auf Bundesebene zu zentralisieren. Unter anderem soll dies in der kommenden AMG-Novelle, die in wenigen Wochen erwartet wird, umgesetzt werden.
1 Kommentar
Importquote Arzneimittel
von Gunter Kowalski am 13.11.2018 um 21:38 Uhr
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