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„GERDA“ in Baden-Württemberg
Verzögert sich das E-Rezept-Projekt der Apotheker wegen Spahns Arzneimittel-Paket?
Besondere Versorgungsform? Ausnahme-Erlaubnis?
Auch die Apotheker in Baden-Württemberg scheinen nun nicht genau zu wissen, wie sich diese Formulierungen auf ihr Vorhaben auswirken. Auf die Frage, ob es beim Plan, das E-Rezept schon 2019 zu testen, bleibe oder ob es zu Verzögerungen komme, sagte ein Kammersprecher: „Ob der Gesetzentwurf unser Vorhaben betrifft, werden wir prüfen und uns diesbezüglich natürlich eng mit unserem Sozialministerium in Baden-Württemberg als auch mit der ABDA abstimmen. Um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen, gibt es auch schon zum jetzigen Zeitpunkt einen intensiven Austausch mit der Ärzteschaft und den Krankenkassen.“ Die „Aktivitäten des Gesundheitsministers“ beobachte man aber mit großem Interesse. „Das bestätigt uns in den Bemühungen, ein elektronisches Rezept einzuführen“, so der Kammersprecher.
Vielleicht könnten auch die sogenannten besonderen Versorgungsformen ein Ausweg für das Dilemma sein: Im Paragrafen 140a des Sozialgesetzbuches V ist geregelt, dass Kassen und Leistungserbringer besondere Versorgungsmodelle planen können, die in ihrer Konzeption von anderen Regulierungen abweichen. Doch auf die Frage, auf welcher rechtlichen Basis die Apotheker ihr Projekt im kommenden Jahr durchführen wollten, antwortete der Kammersprecher nur ausweichend: „GERDA ist ein Modellprojekt, das durch unsere Aufsichtsbehörde, das baden-württembergische Sozialministerium, gefördert wird. Die einzelnen Projektschritte werden eng abgestimmt.“
Denkbar wäre natürlich auch eine Ausnahme-Erlaubnis, die sich die Apotheker vom BMG exklusiv für ihr Versorgungsmodell ausstellen lassen könnten. Auch in Bezug auf diese Frage antwortete der Kammersprecher ausweichend, lässt aber durchblicken, dass diese Variante durchaus eine Option sein könnte: „Wir setzen in Baden-Württemberg auf das telemedizinische Modellprojekt Docdirekt der Kassenärztlichen Vereinigung BW auf. Wie aus Veröffentlichungen des Sozialministeriums ersichtlich ist, wird die Ausweitung des Projekts um das elektronische Rezept dort sehr begrüßt. Eine Aussage des BMG in die gleiche Richtung würde uns natürlich sehr freuen.“
TK: Kann das E-Rezept-Projekt wirklich im Dezember schon starten?
Doch die Apotheker sind nicht alleine mit ihrem Wunsch nach einem schnellen E-Rezept-Projekt. Denn noch etwas weiter ist eigenen Angaben zufolge die Techniker Krankenkasse mit einem Versorgungsmodell in Hamburg. TK-Arzneimittelabteilungsleiter Tim Steimle hatte sein Projekt kürzlich auf dem Digitalkongress der Apothekerkammer Niedersachsen vorgestellt: Demzufolge sollen schon im Dezember einige Ärzte und Apotheker in einem Hamburger Stadtviertel das E-Rezept testen. Wie weit das Projekt ist, ob es so wie geplant schon in wenigen Wochen starten kann und ob der GSAV-Entwurf die Einführung verzögern könnte, war allerdings nicht zu erfahren. Die TK wollte sich vorerst nicht zu Details äußern.
1 Kommentar
E-rezept
von Ratatosk am 20.11.2018 um 19:04 Uhr
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