Apothekerkammer Westfalen-Lippe

ABDA-Präsident Schmidt im Apotheker-Kreuzfeuer

Münster - 28.11.2018, 14:40 Uhr

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt (hier beim DAT in München) stellte sich bei der
Mitgliederversammlung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) den  Fragen der Delegierten. (c / Foto: AKWL)

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt (hier beim DAT in München) stellte sich bei der Mitgliederversammlung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) den  Fragen der Delegierten. (c / Foto: AKWL)


G-BA Mitgliedschaft, Öffentlichkeitsarbeit und Datenpanel

Die ABDA im G-BA? Die AKWL diskutiert schon seit einiger Zeit, ob es sinnvoll ist, für einen dauerhaften Sitz der Apotheker im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) einzutreten. Ein Apotheker erklärte, er habe recherchiert und beim G-BA herausgefunden, dass die ABDA – obwohl sie in vielen Bereichen stellungnahmeberechtigt sei – seit Jahren keine einzige Stellungnahme zu Sachverhalten abgegeben habe. Zur Mitgliedschaft im G-BA erklärte Schmidt, dass man entweder Leistungen auslösen oder Leistungen bezahlen müsse, um Mitglied im Ausschuss zu werden. Und: „Wir beziehen dann Stellung, wenn wir auch etwas zu sagen haben.“ Schmidt stellte aber in Aussicht, dass sich das bald ändern könnte: Denn wenn die Apotheker pharmazeutische Dienstleistungen anbieten werden, müssten sie logischerweise auch G-BA-Mitglied werden.

Das Datenpanel. Unter den Apothekern gab es vereinzelt Beschwerden darüber, dass die Teilnahme am Datenpanel zu kompliziert sei. Schmidt gab seinen Kollegen recht: „Auch ich habe die Befragung abgebrochen, weil Daten abgefragt wurden, die ich so schnell nicht besorgen konnte. Wir haben aber einen sehr renommierten IT-Anbieter und arbeiten daran.“ Dass die ABDA erst jetzt ein eigenes Datenpanel aufbaue, hänge damit zusammen, dass man bislang die Zahlen der Treuhand verwendet hat, die nun aber in Politik und bei den Kassen nicht mehr akzeptiert würden.

Stillstand beim Fixhonorar. Warum tut sich nichts beim Fixhonorar? Warum wurde das Honorar noch nicht dynamisiert? An dieser Stelle musste Schmidt die Apotheker enttäuschen: „Es besteht politisch derzeit keine Chance auf eine Erhöhung oder Dynamisierung – deswegen fordern wir die Vergütung pharmazeutischer Dienstleistungen auch zusätzlich zum Fixum.“

PR und Öffentlichkeitsarbeit. Zum Schluss der Sitzung stellte ABDA-Sprecher Kern noch einige aktuelle Projekte seiner Abteilung vor und verwies darauf, dass die ABDA in diesem Jahr bereits mehrere PR-Preise gewonnen habe. Er erklärte, dass die ABDA in guten Monaten bis zu 450 Millionen Menschen mit ihrer Kommunikation erreiche. Dass die ABDA-PR-Arbeit dennoch öfters in der Kritik steht, begründete Kern so: „Wir tun viel, das nehmen Sie aber bei Ihrer täglichen Arbeit in der Apotheke vielleicht nicht wahr.“

AKWL erwartet ABDA-Strukturänderungen

Nach dem Frage-Antwort-Format zwischen Schmidt und den Apothekern stellte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening dann noch kurz eine Erklärung vor, in der die Kammer sich auf die aktuelle politische Lage bezieht. Die Erklärung wurde im Vorstand beschlossen und wird nun an die ABDA geschickt. Darin pocht die AKWL darauf, dass einerseits die Gleichpreisgkeit wieder hergestellt werden soll und andererseits auch wichtige andere Handlungsfelder für Apotheker bearbeitet werden sollen, wie etwa das Apothekenhonorar oder pharmazeutische Dienstleistungen. Mittelfristig „erwartet" die AKWL von der ABDA aber eine strukturelle und organisatorische Fortentwicklung, „damit die ABDA in einem zunehmend dynamischeren sowie von Liberalisierung und Digitalisierung geprägten politischen Umfeld bestehen und den Berufsstand mit der notwendigen Einheitlichkeit, Schlagkraft und Durchsetzungskraft vertreten kann."



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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8 Kommentare

Geheim-Gesellschaften und Verschwörungstheorie

von Bernd Jas am 30.11.2018 um 12:02 Uhr

Nein, nein, da muss was größeres laufen.
Zum Vergleich: Lady Gaga erreicht mit Bradley Cooper und ihrem "Supervideo" auf YouTube - I'll Never Love Again (A Star Is Born) gerade mal 58.457.164 Aufrufe in einem Monat!
Das sind gerade mal 13% davon.
Also, wir werden nie erfahren wer die ABDA wirklich ist und womit sie so einen Erfolg hat; alles geheim und noch geheimer als die Gespräche mit "Thomas Spahn".

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PR-ABDA - 450 Mio. erreichte Personen im Monat ...

von Christian Timme am 28.11.2018 um 16:09 Uhr

Wer einmal die Apotheken Umschau A+B mit einer 1/1 S. 4-fbg. belegt erreicht mit ca. 9. Mio. Gesamtauflage ca. 19. Mio. Personen und zahlt dafür ca. € 150.000,-. Und die im Geld „schwimmende“ ABDA legt mal locker 450. Mio Pers./Monat vor ... wow, wie geht das und was bleibt da wo hängen?

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AW: PR-ABDA - 450 Mio. erreichte Gummipunkte

von Bernd Jas am 29.11.2018 um 22:42 Uhr

Was wurde erreicht?
450 Millionen Menschen?
In Deutschland?
Vermutlich aber eher im www. oder in China wäre das möglich.

So viele Freunde, und das bei "strukturell angelegter Langsamkeit".
Na wenn die erstmal exponentiell Fahrt aufnehmen, dann gibt es bald "THE BIG SIX OF THE WORLD".

Und FS braucht dann nicht mehr wie jetzt durch´s Ländle klappern, sondern man trifft sich dann nur noch bei Bilderberger´s.

AW: PR-ABDA - 450 Mio. erreichte Personen im

von Christian Timme am 30.11.2018 um 2:42 Uhr

@ Bernd Jas
Das sind „Mehrfachkontakte“ oder „jeder der 82. Mio.im Land wurde im Durchschnitt 5,49 (450 : 82) mal angesprochen“. Wenn die ABDA jetzt noch eine „Zielgruppe“ hätte ... „nur ein Teil aus 82. Mio.“ steigt der Wert (5,49) natürlich ... aber davon hat ja keiner gesprochen ... also typisch ABDA.

ABDA Politik

von Dr.Diefenbach am 28.11.2018 um 15:50 Uhr

Man kann nach Lesen dieser Info festhalten:Das System ABDA ist durchgefallen-dass FS als eigentlich Einziger so breit platziert im Land die Kritik einsteckt,das erfordert Respekt.Aber die Einlassungen zB vom Kollegen Mantell zeigen ja aufs Neue,wie wichtig die Saurier-diskussion um die ABDA als Ganzes ist.Solange der Präsident bei derart vielen Punkten nichts Progressives vermelden kann,gerade bzgl.der Struktur,ist irgendwann Feierabend.Dann kann Herr Dr.Kern auch seine tollen Pokale in der Vitrine betrachten.Ich stelle fest,dass die breite Presse uns nicht gerade verachtet,aber oft ins Lächerliche zieht.Zu Unrecht zwar,aber dennoch.Und das Fehlen im GBa,die Nichtdiskussionen um 2hm,das Staunen,dass ggf. Rx -Versand-Verbote fallen,nur für Tapire und andere Modelle aus Brehms Tierleben gelten,DAS DARF UND DURFTE bei ABDAS NICHT passieren.Das erfordert dann andere Personen an bestimmten Stellen.Allerdings speziell im Hauptamt.

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Rx Versand

von Michael Zeimke am 28.11.2018 um 15:24 Uhr

Der Präse muß dem Minister nur nachweisen, dass der Mensch genetisch nicht weit entfernt ist.Damit ist der Versandhandel aus dem Ausland gestorben.
Versandhandel nur innerhalb der BRD.
Dies sollte man vor dem 11.12ten abklären, sonst Ausladung.

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Treuhand wird nicht geglaubt.

von Alexander Fischer am 28.11.2018 um 15:08 Uhr

"Dass die ABDA erst jetzt ein eigenes Datenpanel aufbaue, hänge damit zusammen, dass man bislang die Zahlen der Treuhand verwendet hat, die nun aber in Politik und bei den Kassen nicht mehr akzeptiert würden."

Einer Treuhand wird nicht getraut.

WOW !

Ich bin sprachlos...

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AW: Treuhand wird nicht geglaubt

von Anita Peter am 28.11.2018 um 16:59 Uhr

Den testierten Jahresabschlüssen, die jeden StB ins Gefängnis bringen würden, wenn was gefälscht wäre, wird nicht getraut. Ohne Worte....

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