CDU-Parteitag

Kramp-Karrenbauer ist neue CDU-Chefin, Spahn vorzeitig raus

Berlin - 07.12.2018, 17:00 Uhr

Annegret Kramp-Karrenbauer ist neue CDU-Chefin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn schied vorzeitig im ersten Wahlgang aus. (b/ Foto: Imago)

Annegret Kramp-Karrenbauer ist neue CDU-Chefin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn schied vorzeitig im ersten Wahlgang aus. (b/ Foto: Imago)


Annegret Kramp-Karrenbauer ist die neue Vorsitzende der CDU. Die rund 1000 Delegierten des 31. Bundesparteitages der Christdemokraten haben die 56-jährige Politikerin aus dem Saarland im zweiten Wahlgang gewählt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn deutete in seiner Rede schon an, dass er nur Außenseiterchancen habe. Das bewahrheitete sich dann auch: Spahn landete in der Wahl, bei der erstmals drei Politiker um den Chefposten kämpften, auf dem dritten Platz und schied schon im ersten Wahlgang aus.

Die CDU hat eine neue Vorsitzende: Die derzeitige CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich beim heutigen Parteitag in Hamburg gegen die Mitbewerber Friedrich Merz und Jens Spahn durchgesetzt. Im ersten Wahlgang hatten 999 Delegierte ihre Stimme abgegeben, es gab keine Enthaltungen. 450 CDU-Mitglieder stimmten für die Saarländerin, 392 für Merz und 157 für Spahn. Spahn schied somit aus.

Im zweiten Wahlgang gab es dann eine denkbar knappe Entscheidung. Erneut gab es keine Enthaltungen, die erforderliche Mehrheit lag also bei 500 Stimmen. Merz konnte 482 CDU-Delegierte überzeugen, Kramp-Karrenbauer holte 517 Stimmen. Zu Tränen gerührt bedankte sich „AKK“ für das Vertrauen und bei Spahn und Merz für den „fairen Wettbewerb“ während des Wahlkampfes. Dieser Wettbewerb habe der CDU Auftrieb gegeben. Das Ziel sei es jetzt, aus der Union wieder die große Volkspartei der Mitte zu machen. Für Spahn und Merz gebe es einen Platz in der Partei.

Zur Person

Annegret Kramp-Karrenbauer wurde im August 1962 im saarländischen Völklingen geboren. Sie studierte Politik- und Rechtswissenschaften an den Universitäten in Saarbrücken und Trier. Schon in den frühen 1990er-Jahren startete sie ihre Karriere in der CDU: Zwischen 1991 und 1998 war sie Grundsatz- und Planungsreferentin der CDU im Saarland und wurde 1999 persönliche Referentin von Peter Müller, der später Ministerpräsident des Saarlandes wurde. Als DocMorris mit Unterstützung der saarländischen Landesregierung 2006 die erste und bislang einzige Apotheke im Fremdbesitz Deutschlands eröffnete, war „AKK“ schon Mitglied des Regierungskabinetts im Saarland und zuständig für Inneres, Familie, Frauen und Sport. In den Folgejahren führte sie noch weitere Ministerien im Saarland an. Im Bundestag saß die CDU-Politikerin nur kurz: Sie rückte 1998 kurzzeitig für Klaus Töpfer nach, bei der folgenden Bundestagswahl im gleichen Jahr erhielt sie allerdings kein Mandat.

2011 wurde sie dann Ministerpräsidentin des Saarlandes. Diesen Job gab sie auf und wurde im März dieses Jahres zur neuen CDU-Generalsekretärin gewählt. Mit apothekenpolitischen Themen hatte die Saarländerin erst kürzlich zu tun: Bei den Sondierungsgesprächen mit der SPD nach der Bundestagswahl 2017 führte sie das Unions-Team für Gesundheitspolitik als Verhandlungsführerin an. Der Versandhandelskonflikt dürfte dort mehrfach Thema gewesen sein.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

AKK.... und jetzt?

von Heiko Barz am 07.12.2018 um 18:20 Uhr

Ich denke, dass für uns Apotheker keiner der 3 Kandidaten ein Rückhalt in Sachen Sicherheit unseres Berufes darstellt.
Allerdings dürfte AKK uns Apothekern im Gegensatz zu den anderen Beiden möglicherweise am wenigsten schaden. Die Hoffnung jedenfalls stirbt zul.......

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