ABDA-Mitgliederversammlung

Widerstand gegen Spahns Apotheken-Pläne zeichnet sich ab

Berlin - 21.12.2018, 17:55 Uhr

Wie werden sich die Apotheker verhalten? Wird die ABDA-Mitgliederversammlung gegen die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums protestieren? Oder werden die Apotheker dem Paket zustimmen? Ein Überblick über die Reaktionen aus den Ländern. (s/ Foto: Schelbert)

Wie werden sich die Apotheker verhalten? Wird die ABDA-Mitgliederversammlung gegen die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums protestieren? Oder werden die Apotheker dem Paket zustimmen? Ein Überblick über die Reaktionen aus den Ländern. (s/ Foto: Schelbert)


Wie verhalten sich Becker und Kiefer?

Hamburg: Hamburgs Verbandsvorsitzender Dr. Jörn Graue und der Kammerpräsident der Hansestadt, Kai-Peter Siemsen, haben eindringlich davor gewarnt, die Pläne von Spahn umzusetzen. Graue sieht darin ein Menetekel und Siemsen befürchtet einen Dammbruch. Graue sagte gegenüber DAZ.online, die Apotheker dürften Spahns Angebot auf keinen Fall annehmen.

Niedersachsen: In Niedersachsen findet am 9. Januar eine Sitzung von Kammer- und Verbandsmitgliedern statt, bei der über die Eckpunkte beraten werden soll.

Brandenburg: Kammerpräsident Jens Dobbert erklärte gegenüber DAZ.online, dass er und sein Vorstand ein „eindeutiges Votum“ gegen das geplante Paket beschlossen hätten. Man könne ein Vorhaben nicht begrüßen, in dem niederländische Grenzapotheken subventioniert werden, so Dobbert.

Berlin: Dr. Christian Belgardt, Präsident der Apothekerkammer Berlin, ist auch nicht zufrieden mit Spahns Ideen. In einem Rundschreiben an seine Mitglieder schlug er eine Erweiterung der Eckpunkte vor: „Wenn denn die Gleichpreisigkeit durch ein vollständiges Verbot von Boni oder ein Verbot des Versandhandels für Rx-Arzneimittel rechtlich und politisch nach Willen und Meinung des Ministers nicht durchsetzbar ist, müssen gleich lange Spieße eben auf der Kostenseite hergestellt werden.“ Dazu sollten abhängig vom Arzneimittelpreis 2,50, 5 oder 10 Euro als zusätzlicher Abschlag erhoben werden.

Bayern: Wie in Niedersachsen wollen Kammer und Verband am 9. Januar gemeinsam darüber beraten, wie man mit den Eckpunkten umgeht. Aber schon in der Terminankündigung an seine Mitglieder stellte Kammerpräsident Thomas Benkert klar: „Für mich und meine Vorstandskolleginnen und -kollegen wird Hauptkriterium sein, dass die Gleichpreisigkeit bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln auch künftig gewährleistet ist und bleibt.“

Baden-Württemberg: Die wohl deutlichsten Worte als Reaktion auf den Spahn-Plan fand Dr. Günther Hanke, Chef der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg. In einem Brief an ABDA-Präsident Friedemann Schmidt kritisiert er nicht nur die vorgeschlagene Festschreibung des 2,50-Euro-Bonus für die ausländischen Versender, sondern äußert auch grundsätzliche Zweifel an der Aufrichtigkeit des Ministers. Denn während der ABDA-Mitgliederversammlung soll dieser die Apotheker unter Druck gesetzt haben. Hanke spricht von einer „erpresserischen Art und Weise“.

Sehr wichtig wird die Reaktion des LAV Baden-Württemberg sein, da DAV-Chef Fritz Becker dem LAV als Präsident vorsteht. Entscheidet sich sein LAV dem Spahn-Paket zu widersprechen, dürfte das auch Auswirkungen auf die Stimmung in der ABDA haben. Ein Sprecher erklärte gegenüber DAZ.online, dass der Beirat des Verbandes am 9. Januar zusammenkomme, um über die Eckpunkte zu beraten.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Trio zwischen „stolpern und fallen“ ... „Unwache Bei Der Arbeit“ ...

von Christian Timme am 22.12.2018 um 1:26 Uhr

Wenn 31 an 3 etwas „delegieren“ ... sollte der „Winterschlaf“ einem „Wachschlaf“ weichen ... oder braucht es in Berlin noch weitere Apotheken?

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