Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

23.12.2018, 08:00 Uhr

Unser Last Christmas? Wird danach nichts mehr so sein wie es immer war? Im Januar, wenn die Entscheidung zum Spahn-Paket fällt? (Foto: Andi Dalferth)

Unser Last Christmas? Wird danach nichts mehr so sein wie es immer war? Im Januar, wenn die Entscheidung zum Spahn-Paket fällt? (Foto: Andi Dalferth)


19. Dezember 2018

Ganz zügig das E-Rezept einführen, aber bitte keine Fernverordnungen aus dem Ausland erlauben – so stellt sich unsere ABDA die schöne neue Welt in ihrer Stellungnahme zum Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) vor. Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass oder so ähnlich. So fürsorglich es für die Patientensicherheit wäre, wenn ausländische Online-Praxen wie die englische DrEd-Praxis nicht einfach Online-(Wunsch-)Rezepte ausstellen könnten, so weltfremd ist dieser Wunsch in einer neuen E-Rezept-Welt. Wenn das E-Rezept kommt, wird sich das Gesetz, dass E-Rezepte nur eingelöst werden dürfen, wenn zuvor ein direkter Arzt-Patienten-Kontakt stattgefunden hat, nicht mehr halten lassen. Das wird auch die ABDA einsehen müssen. Mit dem E-Rezept kommen andere Spielregeln auf uns zu.


Auch „unser Nachwuchs“, die Pharmaziestudierenden, machen sich Gedanken über Spahns Pläne. Und siehe da, mein liebes Tagebuch, sooo schlecht finden sie das alles gar nicht, was Spahn nun vorhat. Die größte Zustimmung erntet die vorgesehene Einführung eines Dienstleistungshonorars – ist in den Augen der angehenden Pharmazeuten gut für „eine dringend notwendige Neuausrichtung des Apothekerberufs“. Und klar, auch mehr Geld für den Nachtdienst wird begrüßt. So weit, so verständlich. Beim Versandhandel scheiden sich die Geister von jung und alt deutlich: Der Nachwuchs ist der Auffassung, dass „Versandapotheken ein wichtiges Zusatzangebot in der Versorgung darstellen können“. Ups, mein liebes Tagebuch, eine solche Einstellung ist wohl zunächst der Tatsache geschuldet, dass sie die beinharte Konkurrenz des Versandhandels noch nicht am eigenen Leib gespürt haben und als Generation Y und Z gewohnt sind, alles online bestellen zu können. Wenn unser Nachwuchs dann in ein, zwei Jahren in der eigenen Apotheke erlebt, wie ihre Kunden durchblicken lassen, dass sie ihre Rezepte in die Niederlande schicken und so manches OTC-Präparat, da 30 Prozent und mehr günstiger, beim Versender kaufen, mag sich diese Einstellung ändern, dass Versender eine „sinnvolle Ergänzung zur bestehenden Arzneiversorgung“ sind.  



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


20 Kommentare

3x hinter die Fichte reicht ...

von Gunnar Müller, Detmold am 25.12.2018 um 12:03 Uhr

Jens Spahn (vor dem DAT / auf dem DAT/ und Ende November):
- Ich komme zum Apothekertag mit einer Lösung des Versandhandelskonflikts
- Wir besprechen alles und ich erstelle schnellstmöglich ein Konzept
- Ich lade mich zu Ihrer MV ein und stelle Ihnen dort ein paar mit meinem Ministerium nicht abgestimmte Ideen vor, die Sie dann als Paket akzeptieren dürfen - oder nicht.

Es kann jetzt jede/r für sich entscheiden, für wie glaubwürdig man diesen Minister halten darf.

Was bleibt:
- Wir sollten gesprächsbereit bleiben - natürlich ganz und nur in diesem vorgenannten, Spahn’schen Sinne.
- Wir sollten endlich unsere eigenen Konzepte zur Zukunft der deutschen Apotheken erarbeiten.
- Und wir sollten sie der Politik und der breiten Öffentlichkeit vorlegen.

Jens Spahn hat sich mit seinem ‚Angebot‘, das ausländische Rx-Versender kunstvoll protegiert statt für die inländischen Apotheken die Zukunft zu sichern, ohne Not selber ins Abseits gestellt.
Dass einige dafür bekannte Claqueure wie Lauterbach und Co. ihm dabei zustimmen, sollte uns nur anspornen...

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Rohe Weinnacht ...

von Bernd Jas am 24.12.2018 um 0:59 Uhr

… mit dicken Krokodilstränen bei denen, die sich weiter am Nasenring ....., denn aus dem Spahn-Paket rieseln schon vor Weihnachten die braunen Nadeln; … also wieder mal noch weniger als olle Kamelle.

Da liegt Herr Dr. Radman völlig richtig. In den Misthaufen kann man lieber gezielt springen, als das man sich freiwillig hinein schupsen lässt.

Ach jaaaa, Herr Ditzel?! - - -

….. Ach so, wo Sie jrad saren “be…“, ich da bin voll Ihrer Meinung!
Afjezock sin mir, ever esu jet von.


An all die aufrichtigen Knötterköppe herzliche Grüßen aus dem Brot-Dienst und ein paar erholsame Tage auf der Metaebene.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Schlussendlich

von Ulrich Ströh am 23.12.2018 um 22:03 Uhr

Die heutigen Kommentare lassen vielfältig erkennen,dass der Weg der deutschen Präsenzapotheke zukünftig in ihrer Gesamtheit beschwerlich bis ganz schwer werden wird.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Nachwuchs

von Thomas Kerlag am 23.12.2018 um 20:00 Uhr

Da baut ein kreativer Zerstörer ein Kartenhaus und unsere Pharmaziestudenten wollen liebend gerne dort einziehen.
Also bei bestehender (noch) flächendeckenden Versorgung können so einige Apotheken in der Nähe nach Hause liefern. Es gibt de facto kein zwingendes Bedürfnis für den Versand, außer man will Preise unterbieten und ersetzt Apotheker/in durch den Postboten. Ja ich kann auch mit den neusten Medien umgehen!
Glauben die Studenten der Versand stärkt die Beratungsleistung? Sind die Kapitalgeber also angetreten um pharmazeutische Tätigkeiten zu stärken? Ihr werdet anfangen den richtigen Karren zu ziehen??
Ein begabter Komiliton merkte einmal an Phamaziestudenten seien nicht besonders intelligent.
Nein ich glaube eher junge Menschen sind für Ideale schnell zu begeistern. Werden aber schnell zu Kanonenfutter (früher wortwörtlich).
Sie machen sich noch kein klares Bild über die verstrickten Strukturen. Aber nur die dümmsten Kühe suchen sich ihren Metzger aus. Ideale! ich bin selbst für kontinuierliche Fortbildung. Nur zahlt meine Miete nicht mehr Mama. Die Finanzierung muß stehen und der Leistung entsprechen! Das Angebotene bezahlt kaum schon bestehende Problemlösungsaufgaben.
Weil wir für die Gesellschaft immer paramedizinisch gelten werden ist es gefährlich den Fokus auf eine ordentlich bezahlte Dienstleistung zu setzten, sie kann lange Zeit nur etwas beisteuern. Und wenn das Thema noch so pharmazeutisch ist- unsere Meinung hat nur in zweiter Linie (oder Dritter) Gewicht.
Studis beschäftigt euch mit den Problemen der Öffentlichen, oder ich glaube auch ihr wollt eh nie in die Offzin. Ärzte schaffen sich immer noch mehr Tätigkeitsfelder(Standbeine). Unser Nachwuchs begrüßt die Einschränkung eines großen möglichen Tätigkeitsfeldes. Aufgepaßt! das Leben verläuft nicht immer geradlinig.
Im Grunde sind sie aber wie viele von uns überangepaßt. Kein Wunder also über die Begeisterung bevorstehender vager Eventualitäten. Wenn Piloten beim Eignungstest zu angepaßt sind werden sie nicht genommen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

manche Institutionen haben sich überlebt....

von Martin Didunyk am 23.12.2018 um 16:39 Uhr

alles treffend formuliert !

Wir Apotheker leben jedoch in unserer eigenen und zuweilen auch eigenartigen Wirklichkeit.

Seit über zwei Jahren haben wir auf das Pferd Einschränkung / Verbot des RX Versandes gesetzt und dabei war klar, daß dieses Vorhaben wenig Chancen auf Realisierung hat.

Die Gesetze machen nun mal nicht die Apotheker !

Es wäre wünschenswert, wenn auch unsere ABDA zunehmend begreifen würde, wie der gesetzgeberische Prozess wirklich abläuft.

Die Zeit der "one way" Strategie war eine verlorene Zeit. Es war eine Zeit in der die Verlustängste unseres Berufsstandes eine einzige Projektionsfläche fanden - nämlich RX Versandverbot. Es war für die Politik und interessierte Bevölkerung nicht besonders kompliziert, diese Forderung zu klassifizieren und diese durch die politischen Strukturen ziehen zu lassen.

Wer nicht springt, der stolpert. Wer nur besitzt, der verliert. Arroganz hilft, aber immer nur den anderen.

Und wir Apotheker sind nicht gesprungen. Wir hatten und haben noch nicht einmal Alternativen zum RX Versandverbot ...

Die Forderung nach Gleichpreisigkeit soll nun die Lösung sein, aber warum haben wir diese nicht bereits vor zwei Jahren erhoben ?

Diese ist nachvollziehbar und sowohl in der Politik als auch in der Bevölkerung verständlich. Buchpreisbindung kennen die Politiker und kennen die Verbraucher. Eine mögliche Verschiebung des Marktes durch Preisgestaltung hat gerade im Bezug auf die Buchpreisbindung die Politik verstanden. Und aktuell die Buchpreisbindung bestätigt, mit voller Rückendeckung der Bevölkerung.

Unsere Forderung nach Verbot des RX Versandes signalisiert hingegen keinen Willen zur Herstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen, sondern sie riecht geradezu nach Protektionismus. Einem Protektionismus wo unklar ist, wer eigentlich geschützt wird : Patienten oder Apotheker ?

Auch in weiterer Kommunikation vermischt ABDA vor den Augen der Politik und der Bevölkerung die Begriffe “Versorgungssicherheit” und Honorar.

Zweifelsfrei gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Begriffen. In der Bevölkerung bleibt jedoch hängen, die Apotheker jammern wieder und wollen höhere Honorare….dies ist alles andere als geschickt kommuniziert.

Als Apotheker müssen wir kein Problem mit mit Protektionismus haben. Denn es gibt wohl keinen Politikbereich, in dem es mehr Sinn ergibt, sich schützend (lat. Protegere = schützen) vor seine Bürgerinnen und Bürger zu stellen als im Bereich der Gesundheit. Aber hatte es unsere ABDA auch so kommuniziert ?

Während das Buch als Kulturgut anerkannt wird und dem Buchhandel eine protektionistische Hand ausgestreckt wird, schafft es unsere ABDA nicht, die essentielle Vernunft oder Emotionen zu wecken - weder in der Politik noch in der Bevölkerung.

Was nun ?

Die Thesen, die wir wagen sollten, sind einfach und zwingen uns zur Selbstreflexion:

ist unsere interne Organisation ein Teil der Lösung oder ein Teil des Problems ?
ist unsere top Lobby noch auf der Höhe der Zeit oder lediglich eine kostenintensive Organisation deren Strukturen sich überlebt haben ?
Warum schafft es die Apothekerschaft nicht, selbst zeitgemäße Vorschläge an die Stakeholder der Politik, gesetzlicher und privater Versicherer zu machen, anstatt im besten Fall nach unzähligen Versammlungen, Sitzungen, Abstimmungen zu reagieren.
mögliche Antworten kennen viele innerhalb der Apothekerschaft :

Unsere internen Strukturen der Kammern / Verbände und deren Spitzeninstitutionen haben Kontinuität - sie sind seit mindestens 50 Jahren unverändert.
Ob unsere Strukturen produktiv sind mag eine andere Frage sein. Ich tendiere zur Langatmigkeit. Fest steht jedoch, daß die Entscheidungswege sehr sehr lang sind.
Innerhalb der Apothekerschaft entstand ein “Staat im Staat”. Nämlich der Staat der “Apotheken apparatschiki”, die sich in der Bürokratie des Berufsstandes eingelebt haben, dieser dienen und deren Ausweitung forcieren. Die ursprünglichen Ziele und die Basis sind auf dieser Ebene zunehmend unbekannt (und womöglich bedingt von Interesse)
Unsere Spitzenorganisation betreiben zunehmend Politik ohne “Volk” ohne “Basis”. Es entsteht der Eindruck man repräsentiert nur noch sich selbst.
Es ist unerklärbar, warum unsere Strukturen nicht vorab klare Mandate und Entscheidungsspielräume einräumen, um Geschwindigkeit und Flexibilität in allen Angelegenheiten zu ermöglichen.
Die Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit unserer Entscheidungsfindungsprozesse ist die eines Tankers - und das in Zeiten in denen zunehmend Schnellboote das politische Feld und Kommunikation dominieren.
Die Augen unserer Top Funktionäre lieben, zelebrieren und glorifizieren das Papier und die gute alte Zeit während die politischen Partner am liebsten per App Politik machen.
Wir fürchten uns vor der Zukunft und suchen Lösungen in der Vergangenheit. Verbote und Einschränkungen sollen unsere Position stärken. Allein diese Vokabeln passen nicht in das heutige politische Geschäft - der Plan, der ständig mehr wollenden Gesellschaft etwas wegzunehmen, schon gar nicht.
Digitalisierung und Globalisierung ändern die Regeln. Warum geben uns unsere Organisationen nicht Halt und Richtung ?
ABDA, ihre Pannen, ihre Selbstzweifel, Abgehobenheit und Bürokratie sind der wahrnehmbare Markenkern unserer politischen Arbeit. Dennoch zwingen wir keine Veränderungen herbei !
Unsere Spitzenorganisationen kosten Geld - sehr viel Geld. Aber was nutzen Organisationen, die letzten Endes unhörbar und unsichtbar sind ? ...und im Sinne der Zielsetzung -> erfolglos !
Warum probieren wir es nicht mal mit Selbstbewußtsein ?

Die deutschen Apotheker können zufrieden auf das Jahr 2018 zurückblicken, es gibt viele Gründe zu feiern. Im Vergleich zu vielen anderen Nationen in der EU wirkt Deutschland und seine Strukturen in der Arzneimittelversorgung wie eine Insel der Glückseligen.

Viele Kollegen aus dem EU Ausland beneiden uns. Doch wir scheinen weder Stolz noch Zuversicht zu haben. Die Diskussionen und Debatten der Apotheker und Apothekerinnen liegen stets zwischen Zukunftsangst und Frust. Das Ergebnis ist eine enorme Verunsicherung innerhalb der Apothekerschaft. Wir haben den Eindruck, daß die Globalisierung und Digitalisierung uns beherrscht anstatt wir diese. Wir müssen es schaffen, Kontrolle zu gewinnen und allen Kolleginnen und Kollegen sowohl den nötigen Halt zu geben als auch eine mögliche Richtung vorzugeben. Das berufspolitische Engagement der Kammern, Verbände und ABDA müssen wir nicht ohne Vorbehalte hinnehmen. “Dranbleiben” in direkter oder indirekter Form muss einfach sein !

Es wäre an der Zeit unsere Rolle als “Opfer” der schlechten Gesundheitspolitik abzulegen.

Auch die Rolle des unterbezahlten Dienstleisters im Gesundheitswesen steht uns nicht und widerspricht der allgemeinen Wahrnehmung. Und das ist gut so - denn es wäre gelogen. Unsere Betriebe liefern nachwievor auch finanziell sehr gute Ergebnisse.

Das gemeinsame strategische Lobbying kann im besten Fall die Rahmenbedingungen schaffen. Die konkrete Positionierung innerhalb des Wettbewerbs muss jeder einzelne von uns - innerhalb der gemeinsamen Spielregeln - in die Hand nehmen.

Der Wille einen eigenen Betrieb zu führen, sich hierbei mit alle seinen Fähigkeiten zu verwirklichen ist doch das Sammelsurium der Motive, die jeden einzelnen von uns dazu bewegt haben, eine eigenen Apothekenbetrieb zu führen. Niemand von uns wurde dazu gezwungen und niemand wird gezwungen seinen Betrieb weiterzuführen.

Unsere Ambition muss es doch sein, den eigenen Betrieb, unsere Mitarbeiter und nicht zuletzt uns selbst laufend zu transformieren. Statt dessen verweilen wir in Beklemmung, Angst und Polemik (politisch und kolegial).

Wir müssen voller Würde akzeptieren, daß sich manch eine Institution überlebt hatte. Falls wir nicht riskieren wollen, daß die Institution Apotheke dazu gehört, sollten wir unseren eigenen “Markenkern” überdenken und entsprechend nach außen darstellen.

Ob es nicht unsere Berufsorganisationen und deren hochkomplexe Strukturen und Entscheidungsmechanismen sind, sie sich überlebt haben ?

Ermöglicht der aktuelle Organigramm unserer Lobbyorganisationen eine schlanke, dynamische, zeitnahe und somit erfolgreiche Lobbyarbeit ? darüber kann dann schon jeder einzeln nachdenken, die kommende Feiertage bieten dazu sicherlich die Freiräume.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Weihnachten

von Anita Peter am 23.12.2018 um 15:43 Uhr

Allen ein frohes Weihnachtfest!

Das vergiftete Geschenk von Spahn lasst lieber ungeöffnet unter dem Weihnachtsbaum!
Ich wünsche mir vom Christkind endlich mehr Mumm für die Apothekers. Da reibt sich mancher Politker verwundert die Augen wie sediert wir uns zum Schafott bringen lassen.
Und Herrn Spahn wünsche ich, dass er auch mal in die Sitiation kommt an Weihnachten Existenzängste haben zu müsssen. Ein wahrhaftig christliches Gefühl!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Heute und morgen..

von Dr.Diefenbach am 23.12.2018 um 12:58 Uhr

Man sollte die Erlebnisse der Handelsblatt-Dame zum Anlass nehmen,kampagnentechnisch die Politiker über die Planungen des JS aufzuklären.Der Typ versteht es brillant,die Menschen gegeneinander auszuspielen .Mich wundert halt dass die CDU dieses humane Geschenk der Menschheit SO agieren lässt WIE er es tut.Für 2019 heisst es bei UNS:Forderungen MIT Widerstand gegen die Obrigkeit.DAS könnte verstanden werden.Eloquente Reden am Apotag und arrogantes Abkanzeln in die Menge sind Vergangenheit,ebenso der Wunsch nach mehr Geld für DIESE Struktur ABDA!
WAS ABER AUCH MAL WICHTIG IST:DANKE all den Akteuren hier bei online.Und danke Herr Ditzel,Ihrem ganzen Team und Ihnen für die nie endenden Aktivitäten.Frohe Weihnachten und GANZ viel Glück 2019.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Heute und morgen

von Anita Peter am 24.12.2018 um 6:52 Uhr

"Die Forderung nach Gleichpreisigkeit soll nun die Lösung sein, aber warum haben wir diese nicht bereits vor zwei Jahren erhoben ?"

Es war von Anfang an die Forderung nach Gleichpreisigkeit. Das RXVV ist ein Mittel die Gleichpreisigkeit wieder herzustellen. Es steht im Koalitionsvertrag.

Ihr Ideenlein kommet, ...

von Kerstin Kemmritz am 23.12.2018 um 12:55 Uhr

o kommet zu Hauf. Liegt vielleicht an Weihnachten und zeigt, wie viel Kreativität in unserem Berufsstand ist. Wenn man den regelmäßig und rechtzeitig mal abfragen und einbinden würde ... Na ja.

Schön auch, dass die Fonds-Idee wieder aufgegriffen wird, auch wenn ich die durchaus noch krasser formulieren würde:

Die Struktur der AmPreisV mit packungsbezogenem prozentualem und Fixaufschlag sowie die Gleichpreisigkeit bleibt erhalten. Die 3 (oder vielleicht auch 5?) % Aufschlag dienen der Finanzierung und Logistik. Sie bekommt jede Apotheke, die einen Versicherten in Deutschland bedient. (Wenn es Rabatte oder Boni geben soll, dann nur aus diesem variablen Anteil. Aber da ist für mich das letzte Wort noch nicht gesprochen, denn diese Boni gehören bei der GKV der Versicherung und nicht dem Versicherten, wenn man diese Struktur nicht ändern will...)

Der Festpreis-Aufschlag, dessen Höhe man durchaus auch mal "zeitgemäß" anpassen darf, wandert bei jeder Packung in einen Strukturfonds, dessen Organisation über die Rechenzentren und den DAV wie beim NNF funktioniert.
Der Fonds verteilt nach einem mehrdimensionalen Schlüssel diese Einnahmen dann an die Vor-Ort-Apotheken in Deutschland und stützt damit deren Gemeinwohlpflichten und die flächendeckende Versorgung in Deutschland.

Als Komponenten kann ich mir einen Grundbetrag pro Apotheke für die fixen Gemeinwohlkosten vorstellen, ergänzt um einen Rezepturzuschlag, einen Aufschlag nach Packungszahlen (Aufwand), evtl. Mitarbeiter- oder Apothekerzahlen usw. Da ist kreatives Rechnen angesagt.

Und dann kann man in diesen Fonds gleich noch den nicht mehr zeitgemäßen Kassenrabatt einspeisen, der dann zur Finanzierung neuer, sinnvoller Dienstleistungen für die GKV-Versicherten dient.

Aber zunächst kommen wir erst mal wieder runter von den Traum-Bäumen zu den Tannenbäumen und genießen alle hoffentlich gute, besinnliche und friedliche Weihnachten, egal ob mit oder ohne Notdienst!

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Ihr Ideenlein kommet

von Reinhard Herzog am 23.12.2018 um 15:44 Uhr

Das liefe letztlich auf das Modell einer "kassenapothekerlichen Vereinigung" mit Budgethoheit zumindest über den GKV-Apothekenmarkt und einer eigenen "Gebührenordnung" hinaus. Jährliche Neuverhandlung inklusive (vgl. Ärzte), was nicht schlecht sein muss.

Wenn man die heutige hochregulierte Struktur halbwegs erhalten und dementsprechend weiterentwickeln möchte, sicher einer der geeignetsten Ansätze. Das hat auch insoweit Charme, als man die einzelnen Gebührenpositionen schön konkret definieren kann, u.a. auch mittels "setzt persönlichen Apotheker-Patienten-Kontakt voraus" . Bei den Ärzten gibt es genau das schon lange - (beratende) Leistungspositionen, die in der jeweiligen EBM-Nummer einen persönlichen Kontakt klar voraussetzen.

Um so ein dickes Brett zu bohren, wird es jetzt halt zeitlich ein wenig eng ...

Gleichpreisigkeit

von Lars Janzen am 23.12.2018 um 11:55 Uhr

"Vielleicht sollten wir Apothekers mal eine Info-Kampagne auflegen, die mit drastischen Beispielen die Folgen der Aufgabe der Gleichpreisigkeit vor Augen führt."
Eine wunderbare Idee, Herr Ditzel, die unbedingt aufgegriffen werden sollte! Wir müssen der Öffentlichkeit deutlich machen, dass Preise nicht nur nach unten, sondern eben auch deutlich nach oben gehen können, wenn das Prinzip der Gleichpreisigkeit aufgegeben wird. Wie ist das bei stark nachgefragten oder akut benötigten, bei schlecht verfügbaren Arzneimitteln oder im Notdienst? Ich denke, darüber hat die Bevölkerung noch überhaupt nicht nachgedacht... Bisher sind Arzneimittel immer noch "Waren der besonderen Art", aber wenn man es rein ökonomisch betrachtet...
Trotz allem frohe Weihnachten!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Taler zählen ...

von Reinhard Herzog am 23.12.2018 um 11:37 Uhr

Da bleibt in doppelbödiger Weise die Special-Edition eines bekannten Weihnachtsliedes anzustimmen:

"Leise rieselt der Kalk,
steif und kalt sind wir bald ..."

Übrigens: Wo etwas zerstört wird, entsteht Neues, sofern der Markt vorhanden ist. Da, wo eben nicht "der Kalk rieselt" ...

Allen trotzdem frohe und erholsame Weihnachten und einen unbeschwerten Start in das neue Jahr!

Vielleicht reicht die Muße ja, mal eine Privatbilanz zu ziehen, die Taler zu zählen - und vielleicht von Spieltisch einfach aufzustehen, wenn es am schönsten ist und man gewonnen hat. Das Leben kann man auch ohne Apotheke und womöglich fernab Europas froh ausklingen lassen.

Wenn es hier absehbar kriselt (von der Verzwergung der Schlüsselindustrien, den zunehmenden Dummheitskosten einer nicht nur digitalen Analphabeten-Gesellschaft bis hin zu einer Finanzkrise II), sind Boni, Rx-Festpreise und Versand ein eher geringes Problem. Wolke 7 ist im Sinkflug mit Absturzgefahr.

Das muss einem jetzt gar nicht die Laune verderben. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Man muss sich eben darauf einstellen. Und wahrscheinlich ist man dann einige Zeit später glücklich, noch richtig abgebogen zu sein. Für intelligente, leistungsfähige Menschen tun sich immer interessante Wege auf. Nur Dumme laufen stur in die gleiche Richtung, auch auf die Betonwand oder den Abgrund zu ...

Kopf hoch, aber eben nicht nur geradeaus! ;-)

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Guten Morgen meine Lieben,

von gabriela aures am 23.12.2018 um 11:27 Uhr

kann es sein, daß JS uns alle gehörig an der Nase rumführt ?
Ich würde es eigentlich drastischer ausdrücken, aber die Netiquette und so.
Er knallt ein Maßnahmenpaket auf den Tisch, das bei genauer Betrachtung das Papier , bzw. im Falle von Spahn den Speicherplatz, nicht wert ist, da es keinerlei tragfähige rechtliche Grundlage hat.

Aber : ER hat geliefert, bei Facebook kann er wieder titeln :
Versprochen - und gehalten !

Sinn oder Verbesserung sind offensichtlich zweitrangig, auch „das große Ganze“ scheint eher sekundär, denn Gesetze werden bei Spahn je nach „Habe gerade fertig“ abgearbeitet.
So wurde das „Gesetze machen mit Jens“ beim e-Health- Treffen der CDU/CSU- Fraktion von Frau Maag erklärt.

Aber zurück zu „uns“.
Ich wette, der Minister sitzt gemütlich zuhause und ergötzt sich am verzweifelten Strampeln der Apothekerschaft.
Für und Wider, Oben gegen Unten, FS dafür, 17+17 überwiegend dagegen.
DAS kann Spahn noch besser als unsere Vetrtreter : gegeneinander ausspielen !

Währenddessen bleibt für DocMo erstmal alles beim Alten , deshalb auch diese bedrohliche Ruhe.
Vermutlich geht das Gesetz mit den willkürlichen Festlegungen gar nicht durch - und dann hat sich auch im Jahr 3 NICHTS geändert für die Apotheken .

Und ich befürchte, daß bald dieser Stillstand als Erfolg eingestuft wird.
Denn es hätte schlimmer...

In diesem Sinne :

Oh du fröhliche !



» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

RX-Versandverbot

von Dr. Radman am 23.12.2018 um 11:11 Uhr

Da der Minister keine vernünftige Alternative vorgestellt hat, bleibt nur RX-Versandverbot. Ich denke jetzt haben wir eine bessere Begründung, auf RX-Versandverbot zu bestehen.
Wenn der Minister sagt, entweder dieses Paket oder gar nichts, dann eben gar nichts. Er trägt die Verantwortung für die Schieflage in der Arzneimittelversorgung. Wir sind mit unserem Latein am Ende.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

SS

von Conny am 23.12.2018 um 10:35 Uhr

Spahn und Schmidt haben diesen Berufsstand verraten . Spahn aus eigenen finanziellen Interessen ( Max Müller) , Schmidt warum auch immer. Ein funktonierdes System wird zerstört, und dabei gibt es soviele andere Baustellen in diesem Land. Bahn , Flugzeuge die nicht fliegen, Uboote die nicht tauchen, mangelende Ausrüstung bei Bundeswehr und Polizei., kaputte Strassen, Handnetz , kein bezahlbarer Wohnraum. Spaltung der Gesellschaft,,aber nein die funktonierende Arzneimittelversorgung wird zertrümmert.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: = Super Staatsdienst

von Bernd Jas am 24.12.2018 um 1:21 Uhr

Wenn wir all diejenigen, die diese Baustellen verwalten mal an die Arbeit auf diesen Baustellen kriegen würden, wären wir schon ein ganzes Stück erfolgreicher und unser Brutto käme endlich da hin wo es hingehört; in produktive Tätigkeiten.
Herr Spahn kann gleich da weiter machen wo er bei uns angefangen hat; z.B. als Päckchen-Überbringer bei der Post, in der Spezialabteilung zum Transport für taube Nüsse.

Who is who?

von Christian Giese am 23.12.2018 um 9:33 Uhr

Narzisstisch gestörte Persönlichkeiten zerstören jegliches soziale System!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Große Sorgen!

von Thesing-Bleck am 23.12.2018 um 9:14 Uhr

Mein liebes Tagebuch, Selten habe ich einen Kommentar von Dir gelesen, der so offen die Risiken anspricht, denen unser Beruf derzeit ausgesetzt ist. Insbesondere die Debatte um die Gleichpreisigkeit und die Inländerdiskriminierung wird zunehmend schwieriger zu führen. Das macht mir Sorge! Gleichpreisigkeit und Diskriminierung löst immer die Frage aus, auf welchen Standard oder auf welche Grundlage die Waagschalen eingependelt werden sollen. Wir Apotheker stellen unsere Grundlage selbstverständlich nicht infrage. Und das ist gut! Aber Dein Kommentar, liebes Tagebuch zeigt auf, dass diese Sichtweise keineswegs von allen Diskutanten geteilt wird. Du schreibst: „[...] wenn außerdem inländische Apotheken gegen eine Inländerdiskriminierung klagen, könnte der einheitliche Abgabepreis schneller fallen als uns lieb ist – mit allen Konsequenzen. Sind wir dafür gerüstet?“ Sind wir uns über das Risiko bewusst, dass Gerichtsentscheidungen auch so ausfallen können, dass das ausländische System als die Grundlage angesehen wird, an der das inländische System ausgerichtet werden soll?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Der Wert der Leistung liegt im Geleisteten ...

von Christian Timme am 23.12.2018 um 9:10 Uhr

... sagte bereits Albert Einstein. Frohe Weihnachten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Gorch Fock und die Apotheken

von Ulrich Ströh am 23.12.2018 um 8:41 Uhr

Zahlen ersetzen meist alle Argumente:

Bei uns an der Küste wird seit längerem das Segelschulschiff Gorch Fock renoviert.
Kostenpunkt bis jetzt 135 Millionen.

Wieviel bekommen wir im Vergleich zu diesem Segelschiff für den Nachtdienstfonds? Kein Kommentar...

Der Einstieg in bezahlte pharmazeutische Dienstleistungen kann eine von den von Ihnen zitierten Chancen sein, Herr Ditzel! Aber mehr ist aktuell in dem Spahnvorschlag nicht zu finden.

Insgesamt sind das nur Almosen gegen den kommenden Strukturwandel.

Und am 17.Januar 2019 wird die Mehrzahl der 34 Verantwortlichen diesem Handel zustimmen.
Mit den Konsequenzen daraus werden zukünftig alle Apotheker*innen leben müssen.

Aktuell viel wichtiger:
Allen Mitstreitern ein FROHES WEIHNACHTSFEST !

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.