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20. Dezember 2018
Weihnachtsbriefen haftet in der Regel etwas Besinnliches, Versöhnliches an, es schwingt oft ein bisschen was Stolzes mit, stolz auf das Erreichte, auf die geleistete Arbeit. In der Weihnachtspost aus dem Lindencorso sucht man nach derartigem vergeblich. Der Weihnachtsbrief des ABDA-Präsidenten liest sich eher pessimistisch und zeigt die Misere auf, in der wir Apothekers stecken: „Das Ziel einheitlicher Abgabepreise sehen wir nicht verwirklicht.“ Im Klartext: Die Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel soll faktisch abgeschafft werden. Den Präsidenten wundert es nicht, wenn dies Unsicherheit, Sorge und Frustration auslöst, wie er in seinem Brief schreibt, er habe großes Verständnis für den Ärger im Apothekerlager. Mein liebes Tagebuch, alles andere wäre ja auch weltfremd. Schmidts Erklärung für die Niederlage: „Wir haben im Kern keine juristische Auseinandersetzung über die rechtlich mögliche, sondern eine politische Auseinandersetzung über die mehrheitlich gewünschte Sicherung und Ausgestaltung der zukünftigen Arzneimittelversorgung in Deutschland.“ So isses. Und dennoch, Schmidt will Spahns Eckpunkte prüfen und bewerten. Es gehöre zur Daseinsvorsorge, „zu analysieren, welche Optionen sie für den Berufsstand beinhalten. Wer seine Optionen nicht kennt, kann keine vernünftige Entscheidung treffen.“ Wird nicht einfach, mein liebes Tagebuch.
Vielleicht helfen dem ABDA-Präsidenten bei der Prüfung der Spahnschen Eckpunkte die Anregung des baden-württembergischen Kammerpräsidenten Günther Hanke, der das Spahn-Paket mit Klartext analysiert. Valide Fakten der Spahn-Vorschläge seien nicht wirklich erkennbar, so Hanke, die Vorschläge hätten nur Skizzencharakter und seien im eigenen Haus nicht abgestimmt, was Spahn sogar offen zugegeben haben soll. Mein liebes Tagebuch, endlich sagt’s mal einer. Wie soll man da in eine ernste Prüfung der Vorschläge einsteigen, wenn alles nur vage ist, unabgestimmt, nicht durchgerechnet und juristisch zweifelhaft. Eigentlich eine Zumutung, was Spahn uns da vorlegte. Hanke nimmt da kein Blatt vor den Mund: „Aus unserer Sicht ist es eine erpresserische Art und Weise, mit der wir zur Annahme des ,Ministerpakets‘ gedrängt werden.“ Mein liebes Tagebuch, am Ende läuft das alles auf die Frage hinaus, ob wir uns erpressen lassen. Sind wir erpressbar?
20 Kommentare
3x hinter die Fichte reicht ...
von Gunnar Müller, Detmold am 25.12.2018 um 12:03 Uhr
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Rohe Weinnacht ...
von Bernd Jas am 24.12.2018 um 0:59 Uhr
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Schlussendlich
von Ulrich Ströh am 23.12.2018 um 22:03 Uhr
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Nachwuchs
von Thomas Kerlag am 23.12.2018 um 20:00 Uhr
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manche Institutionen haben sich überlebt....
von Martin Didunyk am 23.12.2018 um 16:39 Uhr
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Weihnachten
von Anita Peter am 23.12.2018 um 15:43 Uhr
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Heute und morgen..
von Dr.Diefenbach am 23.12.2018 um 12:58 Uhr
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AW: Heute und morgen
von Anita Peter am 24.12.2018 um 6:52 Uhr
Ihr Ideenlein kommet, ...
von Kerstin Kemmritz am 23.12.2018 um 12:55 Uhr
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AW: Ihr Ideenlein kommet
von Reinhard Herzog am 23.12.2018 um 15:44 Uhr
Gleichpreisigkeit
von Lars Janzen am 23.12.2018 um 11:55 Uhr
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Taler zählen ...
von Reinhard Herzog am 23.12.2018 um 11:37 Uhr
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Guten Morgen meine Lieben,
von gabriela aures am 23.12.2018 um 11:27 Uhr
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RX-Versandverbot
von Dr. Radman am 23.12.2018 um 11:11 Uhr
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SS
von Conny am 23.12.2018 um 10:35 Uhr
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AW: = Super Staatsdienst
von Bernd Jas am 24.12.2018 um 1:21 Uhr
Who is who?
von Christian Giese am 23.12.2018 um 9:33 Uhr
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Große Sorgen!
von Thesing-Bleck am 23.12.2018 um 9:14 Uhr
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Der Wert der Leistung liegt im Geleisteten ...
von Christian Timme am 23.12.2018 um 9:10 Uhr
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Gorch Fock und die Apotheken
von Ulrich Ströh am 23.12.2018 um 8:41 Uhr
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