Ethylenglycol, Methanol und Ethanol

Alkoholvergiftung: Dosenbier und andere Antidote

Stuttgart - 11.01.2019, 14:00 Uhr

Frostschutzmittel sollte nur in klar gekennzeichneten Behältnissen aufbewahrt werden. (b/Foto: Georgy Dzyura / stock.adobe.com)

Frostschutzmittel sollte nur in klar gekennzeichneten Behältnissen aufbewahrt werden. (b/Foto: Georgy Dzyura / stock.adobe.com)


„Ade Ethanol“, ein guter Vorsatz für das Neue Jahr

Trotz einer Vielzahl von Therapieansätzen und Expertenmeinungen existiert laut einem Artikel in der Zeitschrift „Notfall+Rettungsmedizin“ aus dem Jahr 2015 keine evidenzbasierte Therapie, die Patienten mit einer Ethanolvergiftung schneller ausnüchtern ließe oder vor den Folgen des Alkoholkonsums bewahrt und die Komplikationsrate mindert. Dass die Gabe von intravenöser Flüssigkeit oder gar Diuretika eine kausale Therapie darstelle, sei nie wissenschaftlich nachgewiesen worden. Das macht die Behandlung der Ethanol-Intoxikation (die häufig zudem als Mischintoxikation auftritt) nicht weniger komplex.
So könnten Vitaminmängel ausgeglichen werden und aggressive Patienten (pharmakologisch) beruhigt werden müssen. Eine Hyponatriämie muss entdeckt und behandelt werden. Die für Jugendliche postulierte vermehrte Neigung zu ethanolinduzierten Hypoglykämien soll sich bislang nicht belegen lassen. Trotzdem erfolge oft standardmäßig die Gabe von intravenöser Glukoselösung. Auch an einen Magnesiummangel sei zu denken. Insgesamt stellen ethanolintoxikierte Patienten demnach eine große Belastung für Notaufnahmen dar.

„Der Weg weg vom Alkohol ist steinig“

Ethanol ist aber nicht nur bei einer akuten Intoxikation eine Gefahr. Auch wenn das wohlbekannt ist, alljährlich versuchen nach Silvester viele aufs Neue, dem Alkohol zu entsagen. Denn oft zeigt sich, dass der Verzicht auf Alkohol mit vielen Rückfällen verbunden ist. In der aktuellen Ausgabe der DAZ widmet sich die DAZ Nr.1/2 der Therapie der Alkoholabhängigkeit. Unter anderem interessant dabei sind „die fünf Trinkertypen“: Der Konflikttrinker, der Gelegenheitstrinker, der Rauschtrinker, der Spiegeltrinker und der Quartalssäufer. Außerdem gibt es neuerdings Behandlungsansätze zum „kontrollierten Trinken“.

Wo findet man Hilfe und Informationen?

Prinzipiell sind alle Gesundheitsämter Anlaufstelle für Suchtberatung und Suchtprävention.

  • viele Informationen rund um Suchtfragen: Deutsche Hauptstelle für Sucht­fragen e. V., www.dhs.de
  • bundesweites Verzeichnis von Suchtberatungsstellen, Infomaterial: Bundeszentrale für gesundheitliche Auf­klärung, www.bzga.de/service/beratungsstellen/suchtprobleme/
  • Suchtberatungsstellen nach PLZ in Bayern, Materialien zur Alkoholabhängigkeit: Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen der Bayerischen Landesapothekerkammer (WIPIG), www.wipig.de
  • Fokus Jugendliche: www.null-alkohol-voll-power.de
  • Fokus Männer/Alter: www.maennergesundheitsportal.de
  • Kenn Dein Limit. Auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) können Jugendliche sich über den Umgang mit Alkohol und das eigene Risiko informieren: www.kenn-dein-­limit.de (Webcode X5AX2)
  • zur Alkoholprävention für Erwachsene bietet die BZgA viele Broschüren und auch ein Trinktagebuch an (Webcode E7XR8)
  • über versteckten Alkohol in Lebensmitteln informiert der VerbraucherService Bayern: www.vis.bayern.de (Webcode: W9MV3)
  • Zum Alkoholgehalt der verschiedenen Getränke informiert die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e. V. (HLS), www.hls.org (Webcode: M9CJ3)


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