Wachsende Umsätze

Österreichs Apotheker fürchten EU-Versandhändler

Remagen - 15.01.2019, 09:00 Uhr

Nicht nur in Deutschland wächst der Einfluss der EU-Versandapotheken auf den Apothekenmarkt, auch in Österreich sind die EU-Versender auf dem Vormarsch. (Foto: dpa)

Nicht nur in Deutschland wächst der Einfluss der EU-Versandapotheken auf den Apothekenmarkt, auch in Österreich sind die EU-Versender auf dem Vormarsch. (Foto: dpa)


Als vor rund dreieinhalb Jahren der Versandhandel mit OTC-Arzneimitteln in Österreich erlaubt wurde, haben die Apotheker im Alpenland nicht gerade Luftsprünge gemacht. Das Online-Geschäft lief schleppend an, scheint aber jetzt Fahrt aufzunehmen. Das größte Stück vom Umsatz-Kuchen landet jedoch nicht auf österreichischen, sondern auf ausländischen Tellern.

Seit Ende Juni 2015 dürfen österreichische Apotheken rezeptfreie Medikamente über das Internet verkaufen. Auf große Begeisterung war der Vertriebsweg für OTC-Arzneimittel schon von Beginn an nicht gestoßen. Einzelne leisteten „Pionierarbeit“ und stellten sich der übermächtigen Konkurrenz aus dem Ausland, unter anderem mit den Namen „Zur Rose“, „MyCare“ oder „Shop-Apotheke“.

Im Oktober 2017 hatten gerade einmal 45 Apotheken den streng regulierten Schritt ins Web gewagt, und die Geschäfte liefen „eher schlecht als recht“. Heute haben 58 Apotheken im Alpenland eine Versandhandelserlaubnis, und der Absatz scheint im Aufwind zu sein, wie das Online-Portal „nachrichten.at“ berichtet.

Jeder Zehnte kauft Arzneimittel online

In der Meldung wird auf eine Befragung der GfK Österreich aus dem Sommer 2018 verwiesen, nach der jeder zehnte Österreicher rezeptfreie Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel online kauft. 6,9 Prozent versorgten sich über die Homepage einer österreichischen Apotheke und 2 Prozent über eine deutsche Versandapotheke. 2,3 Prozent bezogen entsprechende Produkte über eine sonstige Homepage. 13 Prozent der Personen gaben an, dass sie in den nächsten sechs Monaten wahrscheinlich rezeptfreie Medikamente und/oder Nahrungsergänzungsmittel im Internet bestellen und sich liefern lassen würden

Damit wäre dieser Distributionskanal der dritthäufigste nach der österreichischen öffentlichen Apotheke vor Ort (68 Prozent) und dem Vor-Ort-Drogeriefachhandel bzw. Drogerieketten wie dm, bipa, Müller, schlussfolgerte IQVIA Österreich nach seiner Analyse der Befragungsergebnisse.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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